Handle jetzt 2024
Stoppt Gewalt gegen Frauen und Gewalt zu Hause!
In Gera über 20 Beratungsstellen – neue Kampagne „Handle - jetzt!“ der Gleichstellungsbeauftragten und Netzwerke gegen häusliche Gewalt verweist auf vertrauliche und kostenfreie Beratungsstellen für Betroffene von häuslicher und geschlechtsspezifischer Gewalt
Frauen werden hinter ihrer Wohnungstür misshandelt, geschlagen, ermordet – von Männern, mit denen sie zusammenleben oder zusammengelebt haben. Jeden zweiten Tag stirbt in Deutschland eine Frau durch die Hand „ihres“ Mannes. Frauen sind die Hauptleidtragenden, aber auch Männer erfahren Gewalt durch Partnerinnen und Kinder sind bei häuslicher Gewalt stets mit betroffen.
Ein Hauptproblem ist die Unwissenheit der Betroffenen. Die wenigsten Gewaltbetroffenen suchen sich Hilfe, noch weniger wissen, wer ihnen helfen könnte. Dabei gibt es allein in Gera rund 20 und in Thüringen über 200 Beratungsstellen, die vertraulich und kostenfrei Hilfen für Frauen, Kinder und auch für Männer sowohl als Opfer als auch Tatausübende anbieten. Um diese Anlaufstellen in der Bevölkerung bekannter zu machen und Menschen zu motivieren, sich beraten zu lassen, vermittelt Gera als Partner der Initiative „Handle – jetzt!“ vom 16. bis 25. November vielfältige Informationen zu Gewaltformen und Anlaufstellen. Veröffentlicht werden diese in zahlreichen Medien, in den öffentlichen Verkehrsmitteln, zu Veranstaltungen und sie bleiben dauerhaft zugänglich unter: www.handle-jetzt.de.
„handle jetzt“ als thüringenweite Initiative von 29 Kommunen mit dem Freistaat Thüringen und den lokalen Netzwerken gegen häusliche Gewalt wird maßgeblich aus Gera gestärkt sowohl durch Stadtratsbeschlüsse als auch die Unterstützung des Oberbürgermeisters Kurt Dannenberg und der Dezernentin für Jugend und Soziales, Sandra Wanzar, sowie durch Geras Gleichstellungsbeauftragte Catrin Heinrich und das lokale Netzwerk gegen häusliche Gewalt.
Oberbürgermeister Kurt Dannenberg: „Diese thüringenweite Kooperation zieht wirkungsvoll an einem Strang. Auch bei uns hier in Gera mögen viele Menschen erreicht werden, um Gewalt abbauen und möglichst ganz vermeiden zu können.“
Dezernentin für Jugend und Soziales, Sandra Wanzar: „Wir setzen damit den Beschluss des Stadtrates um für Aufklärung und zum Abbau von Gewalt. Ich danke allen, die sich hier für die konkrete Umsetzung von ‚handle jetzt‘ engagieren und die als Geraer Netzwerk in den Beratungsstellen und auch in unseren Ämtern mit jedem einzelnen Gespräch Menschen professionell Rat geben und sie unterstützen.“
Gleichstellungsbeauftragte Catrin Heinrich: „Sind Sie sich sicher – oder haben Sie die Vermutung, Sie sind von Gewalt betroffen: Sprechen Sie mit Fachleuten, und entscheiden dann, was Sie tun möchten. Vielleicht können Fachleute Sie bei bestimmten Dingen auch direkt weiter begleiten und unterstützen. Jetzt handeln – jetzt beraten lassen!“
Fakten:
- Etwa ein Viertel aller Frauen erleben im Laufe ihres Lebens Partnerschaftsgewalt, ein Drittel sexualisierte Gewalt. In 2023 suchten in den zwölf vom Land Thüringen geförderten Frauenhäusern 257 Frauen mit 246 Kindern Schutz – das ist nur ein Bruchteil der tatsächlich betroffenen Frauen. Es wird davon ausgegangen, dass etwa 90 % der Taten im Dunkelfeld liegen, also nicht bekannt werden.
- Im thüringenweiten Netzwerk „handle-jetzt“ kooperieren mit dem Freistaat Thüringen diese 29 Kommunen: Altenburger Land, Apolda, Erfurt, Eisenach, Gera, Gotha, Ilmenau, Ilm-Kreis, Jena, Kyffhäuserkreis, Landkreis Eichsfeld, Landkreis Gotha, Landkreis Greiz, Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, Landkreis Sömmerda, Landkreis Sonneberg, Meiningen, Mühlhausen, Nordhausen, Rudolstadt, Saale-Holzland-Kreis, Saale-Orla-Kreis, Saalfeld, Sondershausen, Sonneberg, Suhl, Wartburgkreis, Weimar und Weimarer Land.
- Der thüringenweite Kampagnenstart von „handle jetzt 2024“ fand am 12. November in Apolda statt.