Ehrung für Hannah Kruse durch OB Julian Vonarb
Hannah Kruse setzt sich für die Förderung der Akzeptanz von queeren, inter und trans Personen ein. Oberbürgermeister Julian Vonarb beglückwünschte Hannah Kruse zur Ehrung mit dem Verdienstorden.
Geras Oberbürgermeister Julian Vonarb würdigte während eines persönlichen Treffens Hannah Kruses herausragendes Engagement. Frau Kruse hatte für ihre Aktivitäten zur Förderung der Akzeptanz von queeren, inter und trans Personen im Frühjahr den Verdienstorden des Bundesverdienstkreuzes durch Ministerpräsident Bodo Ramelow überreicht bekommen. Julian Vonarb zollte ihr hohen Respekt, insbesondere auch für ihren Mut und den langen Atem, sich auch durch Widerstand und Anfeindungen nicht von ihrem Wirken abbringen zu lassen.
Hannah Kruse freute sich über das Treffen und wieder einmal in Gera zu sein, denn inzwischen lebt sie in Sachsen. „Mir liegt daran, die Gesellschaft weiter zusammenzuführen in einer selbstverständlichen Vielfalt“ so Hannah Kruse, die auch weiterhin aufklären will, sich als eine Vertreterin der Interessen insbesondere von inter und trans Personen sieht. Neben Maßnahmen auf Bundesebene, wie die aktuelle Diskussion zum Selbstbestimmungsgesetz, tauschten Hannah Kruse und Julian Vonarb auch darüber aus, wie eine Stadtverwaltung die Belange von trans und inter Menschen aufgreifen, sichtbar machen und unterstützen sowie mithelfen kann, Diskriminierungen im Alltag abzubauen. Dies können zum Beispiel eine Ansprechperson für queere Menschen, geschützte Räume, die behutsame Anpassung von Formularen und Dokumenten, aber auch öffentliche Statements wie die Durchführung und Teilnahme am Christopher Street Day oder Transgender Day of Remembrance (Tag der Erinnerung an die Opfer von Transfeindlichkeit) sein.
Im Leben begegnet man sich häufig mehrfach. Nach einem sehr persönlichen und intensiven Gespräch hinterließen Hannah Kruses Schilderungen und Hinweise einen tiefen Eindruck beim OB, der Frau Kruse herzlich dankte und versicherte, weiterhin in der Verwaltung und aus der Verwaltung heraus Vielfalt und Akzeptanz zu fördern.
Hintergrundinformation:
Wissenschaftliche Studien belegen immer wieder Ängste von queeren, inter und trans Personen. Sie erleben in verschiedensten Situationen fehlende Akzeptanz, Anfeindungen durch Familie und das Umfeld auf Arbeit, in der Freizeit, in öffentlichen Verkehrsmitteln. Dies betrifft inter und trans Personen im besonderen Maße bis hin zu körperlicher Gewalt. In der Studie der EU-Grundrechteagentur aus Mai 2020 mit über 16.000 Befragten aus Deutschland zeigte sich, dass 31% der trans Befragten oft oder immer bestimmte Plätze und Orte vermeiden aus Angst vor Gewalt oder Belästigung und dass von den Befragten trans Personen diese Orten gemieden werden von aus Angst vor Gewalt oder Belästigung: der Arbeitsplatz von 35 %, das Café, Restaurant, die Diskothek: 34%, der öffentliche Nahverkehr: 47%, die Straße: 45%, das Gesundheitswesen: 31%.
Mehr Wissen zum Thema trans und inter Personen bieten unter anderem:
- die Selbstvertretungsorganisationen von trans und inter Personen: Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität e.V., (www.dgti.org) und der Bundesverband trans (bundesverband-trans.de)
- Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und hier im Themenfeld Gleichstellung, www.bmfsfj.de/bmfsfj/themen/gleichstellung