Frauenbiografien vor dem Mauerfall
Unter dem Titel „Unsere Geschichten unser Leben“ lud das Thüringer Medienbildungszentrum am 9.11. zu einer Filmdiskussion ein. Interessierte tauschten sich aus zu „Winter adé“. Der Film aus 1988 von Regisseurin Helke Misselwitz portraitiert Frauen und deren Lebensumstände, den Alltag und die Stimmung in der DDR kurz vor Ende ihres Bestehens. Die Frauen erzählen von ihrem Leben, ihren Hoffnungen und Nöten.
In der Filmdiskussion interessierte sich Geras Gleichstellungsbeauftragte Catrin Heinrich für Themen, die im Film eine Rolle spielten und nach wie vor Themen der aktuellen Gleichstellungsarbeit sind. Eines der Themen ist: Schwangerschaftsunterbrechung. In der Filmdiskussion sprachen mehrere Teilnehmende von der weiteren Stärkung der Selbstbestimmung von Frauen und eher gegen zusätzliche gesetzliche Pflichten vor einem möglichen Abbruch. Beratung ja, aber in der Regel nicht als zwingende Voraussetzung – so die mehrheitlichen Meinungen.
In der Diskussion zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf schilderten die Teilnehmenden ihre Wahrnehmung, dass Männer und Frauen sich heute schon viel mehr in die Familienarbeit und Kinderbetreuung teilen, als vor Jahren. Und sie gaben gerade für Familien, Alleinerziehende und Menschen mit vielen Herausforderungen mit auf den Weg: sich selbst hinterfragen, ob das Wesentliche für den eigenen Lebensplan auch wirklich im Fokus steht – oder ob zu viel Zeit für anderes vertan wird wie für Handy und soziale Medien – Zeit, die für die Kinder und auch die eigene Achtsamkeit fehlt. Und es gab den Rat: Klimafreundlichkeit nicht aus den Augen verlieren – denn wenn der Planet menschliches Leben nicht mehr ermöglicht, nützen auch die besten Lebenskonzepte nix.