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Stadtmuseum

Podcast Stadtgeschichte[n] aus dem Stadtmuseum Gera

Der Podcast Stadtgeschichte[n] bietet vielseitige und interessante Themen zur Geschichte unserer Stadt; blickt hin und wieder aber auch über den Tellerrand in die Weltgeschichte hinaus. Tauchen Sie hinein in längst vergangene Zeiten und entdecken Sie spannende, kuriose, manchmal auch seltsame und wunderliche Geschichten.

Podcast Stadtgeschichte[n] aus dem Stadtmuseum Gera mit Gemälde des Stadtzentrums von Hans Rudolph im Hintergrund, zu sehen sind u.a. das Stadtmuseum, das alte Rathaus, die Salvatorkirche, die Johanniskirche und die Haltestelle Heinrichstraße, Aquarell, 1986. © Stadtmuseum Gera / Gemälde Hans Rudolph
Podcast Stadtgeschichte[n] aus dem Stadtmuseum Gera mit Gemälde des Stadtzentrums von Hans Rudolph im Hintergrund, Aquarell, 1986

25. Folge: "Frank Schenke: Ein Leben in Bildern – Zeitgeschichte im Fokus"

Frank Schenke zählt zu den bedeutendsten Fotografen Geras, dessen Aufnahmen wertvolle Zeugnisse der Zeitgeschichte darstellen. Seine Werke fangen nicht nur einzigartige Momente ein, sondern erzählen zugleich vom Wandel der Zeit. Mit beeindruckender Vielfalt meisterte er verschiedene fotografische Genres – von der Industriewerbung bis zur Porträtfotografie. Gemeinsam mit dem Sammlungsleiter des Stadtmuseums, Herrn Matthias Wagner, laden wir dazu ein, das Leben und Schaffen von Frank Schenke zu entdecken.

Folge 25


24. Folge: "Heinrichsgrün - die erste Gartenstadt Thüringens"

Heinrichsgrün - eine idyllische Siedlung am Rande des Stadtwaldes im Geraer Stadtteil Debschwitz - wurde als Thüringens erste Gartenstadt errichtet. Ihr Hauptziel war es, die Wohn- und Lebensverhältnisse der Arbeiter und ihrer Familien deutlich zu verbessern.

Die Initiative dazu ging von Dr. Clemens Weisker aus, der sich 1888 als Arzt in Gera niederließ und täglich mit den Auswirkungen von Industrialisierung und Urbanisierung auf die Bevölkerung konfroniert war.

Über die Entstehung und Bedeutung dieses besonderen Stadtteils berichtet der erfahrene Gästeführer Dr. Alexander Jörk. 

Folge 24


23. Folge: "Von Art déco bis DDR. 40 Jahre Museum für Angewandte Kunst Gera"

In der neusten Episode des Podcast ‚Stadtgeschichte[n]‘, die am 15. August 2024 online geht, ist Frau Anne-Kathrin Seegler, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Museum für Angewandte Kunst zu Gast. Anlässlich des 40-jährigen Bestehens des Museums gibt sie spannende Einblicke in die bewegte Geschichte dieser kulturellen Institution, die im historischen Ferberschen Haus beheimatet ist.

Unter dem Titel „Von Art déco bis DDR“ diskutiert die Episode herausragende Exponate der aktuellen Jubiläumsausstellung und beleuchtet die Persönlichkeiten, die das Museum in den vergangenen Jahrzehnten geprägt haben. Zudem wirft Frau Seegler einen Blick zurück auf die Gründung des Museums in den 1980er Jahren, einer Zeit, in der die Innenstadt von Gera umfassende Umgestaltungen erlebte.

Freuen Sie sich auf eine faszinierende Reise durch die Geschichte des Museums für Angewandte Kunst Gera, die Entwicklung des Ferberschen Hauses und die Bedeutung dieser Institution für die Stadt und darüber hinaus.

Folge 23


22. Folge: "Gut getroffen! Die Geraer Schützenbilder als Spiegel der Zeit"

In der Podcastfolge "Gut getroffen! Die Geraer Schützenbilder als Spiegel der Zeit" taucht Stephan Peetz, ein erfahrener Sportschütze mit 58 Jahren Erfahrung und Autor des Buches "Geras Schützenwesen in alter und neuer Zeit", tief in die Geschichte des Schützenwesens in Gera ein. Peetz beleuchtet die Entwicklung und die kulturelle Bedeutung des Schützenwesens und zeigt auf, wie diese Tradition die Stadt geprägt hat. 

Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf den einzigartigen Geraer Schützenbildern, die derzeit in einer Ausstellung im Stadtmuseum Gera zu bewundern sind. Diese Bilder sind nicht nur kunsthistorisch wertvoll, sondern dienen auch als visuelle Chroniken, die das Leben und die Traditionen der Schützengilden dokumentieren. Peetz erklärt die Symbolik und die Geschichten hinter diesen Kunstwerken und verdeutlicht, wie sie als Spiegel ihrer Zeit fungieren. Die Ausstellung bietet somit nicht nur einen Einblick in die künstlerische Qualität der Schützenbilder, sondern auch in die reiche Geschichte und die kulturelle Identität Geras.

Folge 22


21. Folge: Bauhausrezeption in der DDR 

Tauchen Sie ein in die faszinierende Welt des Bauhauses und dessen Rezeption in der DDR! Im Jahr 1919 von Walter Gropius gegründet, entwickelte sich das Bauhaus zu einer der einflussreichsten Kunst- und Designschulen des 20. Jahrhunderts. Aber wie entwickelten sich die Ideen und Konzepte des Bauhauses, als Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg in Ost und West geteilt wurde? Wie wurde das Erbe des Bauhauses in der DDR aufgenommen, interpretiert und weiterentwickelt?

Im neuesten Podcast der Reihe Stadtgeschichte[n] des Stadtmuseums Gera spricht Dipl.-Ing. Bernd Krüger über die vielfältigen Einflüsse und die besondere Bedeutung des Bauhauses in der DDR. Erfahren Sie spannende Hintergründe und Geschichten, die das kulturelle Erbe dieser bedeutenden Epoche lebendig werden lassen. Hören Sie jetzt rein und lassen Sie sich inspirieren!

Folge 21


20. Folge: Rotes Gold in schwarzen Küchen - Safranblüte im Osterland

Ein Gewürz, das mit Gold aufgewogen wird! Ein Name, der nach Tausend und einer Nacht klingt, und doch wurde es einst in Ostthüringen angebaut. Und mehr noch, es wird heute wieder hier "gepflanzt" und hat immer noch seinen stolzen Preis. Nicht mehr in Gold, aber für ein Gramm zahlt man 20,00 € und mehr. Dieses Gewürz, wird sogar in einem Kinderlied besungen, und das schon vor über 500 Jahren. Und dieses Kinderlied wird heute noch gesungen! Die Rede ist von Safran, der hier während des ausgehenden Mittelalters angebaut und gehandelt wurde. Es durfte in keiner guten Küche, vor allem in den damaligen "Schwarzen Küchen" fehlen. Wie wichtig Safran für die Köche war, zeigt ein handgeschriebenes Kochbuch aus dem späten 16. Jahrhundert. Bei mehr als 260 von 500 darin enthaltenen Rezepten wird Safran verwendet. Über dieses interessante Gewürz und seine Geschichte hier in Ostthüringen berichtet der Historiker Dr. Hans-Joachim Kessler.

Folge 20


19. Folge: „Die Ostmoderne – Architektur der ehemaligen DDR“

Die Ostmoderne war die vorherrschende Architektur in der ehemaligen DDR und hinterließ auch in Gera ihre Spuren. Gerade der Status als Bezirksstadt führte zu großen architektonischen Umbrüchen, vor allem in der Zeit zwischen dem Ende der 1950er und Beginn der 1980er Jahre. Viele Gebäude der Innenstadt sind in dieser Zeit entstanden und prägen bis heute das Stadtbild. So z.B. das Kultur- und Kongresszentrum, welches 1981 als HdK – Haus der Kultur – eröffnet wurde oder die ehemalige SED-Bezirksleitung Amthorstraße, die heute immer wieder als Filmkulisse dient. Die Ostmoderne hatte aber auch Einfluss auf verschiedene Stadtteile wie bspw. den Bieblacher Hang oder Gera-Lusan.  

Auf einen Rundgang durch Gera und zu interessanten Gebäuden der Ostmoderne begleitet sie Gästeführer Herr Dr. Alexander Jörk.

Folge 19


18. Folge: 'Ein Raubmord erschüttert die Residenzstadt'

Die Uhr schlägt fünf. Plötzlich ertönt in der Stille des noch frühen Morgens des 4. Oktobers 1874 die Glocke an der Tür des Lederwarengeschäfts in der Schlossstraße 13. Der Mann dessen Zimmer sich über der Eingangstür befindet, blickt kurz auf die Uhr, dreht sich dann wieder um und schläft weiter. Ein paar Stunden später wartet genau dieser Mann vergeblich auf seinen Morgenkaffee. Frau Anders, die Besitzerin des Lederwarengeschäftes und gleichzeitig seine Vermieterin bringt ihm diesen jeden Morgen. Doch warum sie heute nicht auftaucht ist für ihn unerklärlich.

Im Oktober 1874 erschüttert ein schreckliches Verbrechen die Residenzstadt Gera. Frau Christiane Anders, Inhaberin eines Lederwarengeschäfts wird eines Morgens ermordet in ihrem Laden vorgefunden. Vom Täter keine Spur. Akribisch wird nach ihm gefahndet, doch es dauert Monate bis man dem Mörder auf die Schliche kommt.

Die Geraer Zeitung aus den Jahren 1874 und 1875 gibt detaillierte Einblicke in diesen Fall und enthüllt eine grausame Geschichte unserer Stadt.

Folge 18


17. Folge: 'Die Villa Bardzki'

Die Villa Bardzki wurde vom Textilfabrikanten Stanislaus von Bardzki in Auftrag gegeben und zwischen 1908 und 1910 erbaut. Das Gebäude ist Zeugnis großbürgerlicher Wohnkultur und beeindruckt mit seiner Architektur und Geschichte bis heute. Baucharchitekt war Rudolf Schmidt, welcher die Villa vor den Toren der Stadt errichtete. Sowohl der symmetrisch angelegte Garten, welcher eine große Springbrunnenanlage besaß, als auch die interessante Inneneinrichtung, die bspw. ein Muschelzimmer, welches mit Steinen und Muscheln verziert war, aufwies waren Besonderheiten in der damaligen Zeit. Gästeführerin Marion Walter beschäftigt sich seit geraumer Zeit mit den Villen der Stadt und hat besonders an der Villa Barzdki gefallen gefunden. Sie stellt sowohl seine Bewohner, die Familie Bardzki, als auch die wechselvolle Geschichte des Gebäudes eindrucksvoll dar.

Folge 17


16. Folge: 'Achtung Baustelle! - Geras Zentrum im 20. Jahrhundert'

Das Stadtzentrum ist das Aushängeschild einer Stadt. Ein Ort der Begegnung und Identifikation, der auch eine historische, wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung hat. Doch gesellschaftliche und politische Veränderungen führten auch immer wieder zu Umbrüchen in den Innenstädten. Gerade das Geraer Stadtzentrum war im 20. Jahrhundert massiven Veränderungen unterworfen, die bis heute das Stadtbild prägen. Welche Pläne und Visionen es für die Innenstadt Geras in den 1920er Jahren, im Nationalsozialismus und in der Zeit der DDR gab, erklärt auf anschauliche Weise Matthias Wagner, wissenschaftlicher Mitarbeiter und Kurator der gleichnamigen aktuellen Sonderausstellung des Museums.

Folge 16


15. Folge: 'Zur Geschichte der Lichtspielhäuser in Gera'

Kino ist die Abkürzung von Kinematographentheater. Ein Kinematograph war eine Vorrichtung der Lumière-Gesellschaft die Ende des 19. Jahrhunderts entwickelt wurde und mit der man u.a. Filme abspielen konnte. Zunächst als Kuriosum auf Jahrmärkten und Volksfesten vertreten, avancierte der Film bald zum Leitmedium des 20. Jahrhunderts. So auch in der Stadt Gera, die sich zu einer wirklichen Kinostadt entwickelte.

Frau Gabriele Hartmann gibt einen spannenden Einblick in die Geschichte der Lichtspielhäuser in Gera. Von den ersten Aufführungen von 'Wanderkinos' über erste feste Spielstätten bis hin zur Eröffnung des 'Palasttheaters' im Jahr 1928 erfährt man viel Wissenswertes und manche Anekdote über die Geraer Kinogeschichte.

Folge 15


14. Folge: 'Lost Places - Vergessene Orte Geras'

Viele geschichtsträchtige und prägende Gebäude in Gera sind in den letzten Jahrzehnten zu Lost Places verkommen. Also vergessene leerstehende Orte die immer weiter verfallen und dennoch Teil des Stadtbildes sind. Einige davon, wie bspw. das ehemalige Tietz-Kaufhaus sind immer wieder Diskussionsthema in der Stadt. Andere sind tatsächlich schon fast vergessen, wie das einstige Residenztheater in der heutigen Geschwister-Scholl-Straße. Gästeführer Dr. Alexander Jörk nimmt sie mit auf einen interessanten Spaziergang zu den Lost Places Geras - mystische, geschichtsträchtige Orte die nicht in Vergessenheit geraten sollten. Der Weg führt vorbei an einer der größten und renommiertesten Tintenfabriken Deutschlands, einer Villa die nach Entwürfen von Thilo Schoder gebaut wurde und einem Rittergut welches es im Stern auf die Liste der schaurigsten Orte zum Gruseln in Thüringen geschafft hat. All diese Gebäude haben eine spannende Geschichte zu erzählen und sind Teil der Historie der Stadt.

Folge 14


13. Folge: 'Heinrich Posthumus Reuß'

Heinrich Posthumus Reuß, der am 10. Juni 1572 in Gera geboren wurde, war der bedeutendste Herrscher des Hauses Reuß jüngere Linie. Von 1595 bis zu seinem Tod im Jahre 1635 regierte er das Herrschaftsgebiet Reuß jüngere Linie, dessen Zentrum die Stadt Gera bildete. Hier befand sich auch die Residenz des Herren Reuß zu Gera – Schloss Osterstein auf dem Hainberg. In seiner Regierungszeit reformierte er Kirche und Verwaltung und förderte Handel und Gewerbe, was zu einem wirtschaftlichen Aufschwung vor allem in Gera führte. Des Weiteren unterstütze er u.a. die Arbeiten von Nicolaus des Smit, einem Zeugwarenhändler aus den Niederlanden und Heinrich Schütz, dem bedeutendsten deutschen Komponisten des Frühbarocks aus Köstritz. Daneben gründete er mit dem Rutheneum 1608 das erste Gymnasium der Stadt, welches sich zu einer national anerkannten Bildungseinrichtung entwickelte.

Der Geraer Manfred Taubert beleuchtet Leben und Wirken von Heinrich Posthumus Reuß und stellt seine Idee, dass verschollene Posthumus Denkmal wieder auf dem Johannisplatz aufzustellen, vor.

Folge 13


12. Folge: 'Geld für Gera - von Münzen, Steuern und Finanzkrisen'

320 Millionen Mark für ein Ei, 360 Milliarden Mark für einen Liter Milch oder 5,6 Billionen Mark für ein Kilogramm Rindfleisch. Unvorstellbare Mengen an Geld waren während der Hyperinflation, die im November 1923 ihren Höhepunkt fand, notwendig, um alltägliche Dinge zu kaufen. Säcke oder Schubkarren voller Geld und Kinder die mit Geldbündeln spielen, sind Bilder die kennzeichnend für diese Zeit waren. Die Finanzkrise zu Beginn der 1920er Jahre spielt eine zentrale Rolle in der neuen Sonderausstellung im Stadtmuseum Gera, die unter dem Titel 'Geld für Gera - von Münzen, Steuern und Finanzkrisen' seit dem 22. Juli 2023 zu sehen ist.

Seit dem Mittelalter beherrscht Geld unser Leben. Bis ins 19. Jahrhundert sind Münzen, neben Naturalien, das einzige Zahlungsmittel. Der Geldbedarf der Industrialisierung bedingt die Einführung von Banknoten. Das Papiergeld braucht jedoch die Sicherheit von Gegenwerten und Vertrauen. Fehlt dies sind Krisen vorprogrammiert. Der Kurator der Ausstellung und Leiter des Stadtmuseums, Herr Konrad Kessler führt von der mittelalterlichen Münzgeschichte, als in Gera silberne Brakteaten geprägt wurden bis zur Einführung des Papiergeldes und der Entstehung von Aktiengesellschaften. Auch die Finanzkrisen der Kipper- und Wipperzeit und die Inflation von 1923 werden genauer beleuchtet.

Folge 12


11. Folge: "Geras Unterwelt - Die Historischen Höhler"

Wohin mit 1,4 Millionen Liter? Soviel Bier durfte nämlich im 17. Jahrhundert in Gera jährlich gebraut werden. Wie in anderen Städten auch, hatten die Bürger der Stadt – sofern man Hausbesitzer war – das Recht, Bier zu brauen. Geeignete Felsenkeller zur Lagerung gab es nicht in der Umgebung, die findigen Bürger gingen daher in die Tiefe. So entstand unter der Altstadt von Gera ein unterirdisches Labyrinth mit bis zu zehn Meter tiefen Kellern, die im Laufe der Jahrhunderte, kreuz und quer neben- und übereinander liegend und manchmal auch aneinanderstoßen, angelegt wurden. Gleichmäßige Temperaturen von 9 bis 13 Grad garantierten auch im Sommer jederzeit einen erfrischenden Biergenuss.

Der Geraer Nachtwächter Uwe Lehmann gibt interessante Einblicke in den Höhlerbau, das Brau- und Schankrecht der Stadt und die Nachnutzung der Höhler. Spannende Sagen und Geschichten rund um Bieresel und den Höhlergeist ‚Huckauf‘ kommen dabei natürlich auch nicht zu kurz.

Folge 11


10. Folge: "Die Lindentaler Hyänenhöhle"

Ende des 19. Jahrhunderts kam es in Gera, vor allem durch die Industrialisierung, zur raschen Entwicklung der Einwohnerzahlen. So kam es zu einer regen Bautätigkeit, um dringend benötigten Wohnraum zu schaffen. Dies betraf auch den Stadtteil Pforten. Dort wurde im Jahr 1874, bei der Entnahme von Baumaterial in der heutigen Pfortener Straße/Ecke Robert-Blum-Straße, die sogenannte ‚Lindentaler Hyänenhöhle‘ entdeckt. Dabei handelte es sich eigentlich um eine verfüllte Spalte im anstehenden Dolomit. Die anschließenden Grabungen brachten eine große Anzahl an Tierknochen, u.a. von Mammut, Wollnashorn, Höhlenlöwe und Höhlenhyäne, aber auch von noch heute existierenden Arten, wie Hirsch, Reh und Murmeltieren, hervor. Beeindruckend waren aber auch die Funde von Feuersteingeräten, deren Alter auf ca. 60 000 bis 40 000 Jahren geschätzt wird. Herr Frank Hrouda, Museumspädagoge des Museums für Naturkunde Gera, gibt spannende Einblicke in die Entdeckung der Höhle und deren Benennung und blickt auf die Lebenswelten verschiedener steinzeitlicher Tierarten.

Folge 10


9. Folge: "Der sächsische Prinzenraub begann in Gera! – Die Geschichte einer Entführung"

Die sächsischen Prinzen Ernst und Albrecht wurden entführt! Diese Schreckensnachricht macht im Juli 1455 schnell und nicht nur in Mitteldeutschland die Runde. Bald kennt man die Täter: Ritter Kunz von Kaufungen und seine Gesellen. Sie werden ergriffen, und hart trifft sie die Rache des mächtigen sächsischen Kurfürsten Friedrich II. Kaum eine Woche nach der Tat wird Kunz zum Tode verurteilt und sein Kopf rollt über den Freiberger Markt.

Doch dieses Urteil ruft nicht weniger Protest hervor als die Tat Entsetzen! Kunz von Kaufungen nicht Täter sondern Opfer? Und was hat der Prinzenraub mit Gera zu tun? Das alles und manch anderes interessantes Detail beleuchtet der Historiker Dr. Hans-Joachim Kessler.

Folge 9


8. Folge: "Ort der Stille - Ort der Erinnerung. Friedhöfe der Stadt Gera."

Friedhöfe sind nicht nur Orte des persönlichen Gedenkens, der Erinnerung, des Innehaltens und der Stille, sie spiegeln auch die Geschichte der Stadt, der Architektur und der Bestattungskultur wider. Der gebürtige Geraer Dr. Alexander Jörk berichtet über die Friedhofsgeschichte Geras, wobei die drei großen Friedhöfe – Untermhaus, Südfriedhof, Ostfriedhof – im Mittelpunkt stehen. Diese sind alle in einer Zeit des Wandels entstanden. So erfuhr die Stadt im ausgehenden 19. Jahrhundert einen sprunghaften Anstieg ihrer Bevölkerungszahl, was den Bedarf an Friedhofsflächen erhöhte. Aber auch der Wandel der Bestattungskultur wird gerade in den Friedhofsbauten deutlich. Nennenswert sind hierbei auf dem Ostfriedhof das sogenannte Monistenloch, welches für großes Aufstehen sorgte, als es 1910 erbaut wurde und das an die Feierhalle angegliederte Kolumbarium.

Folge 8


Folge 7: Fernes Nepal

Gemeinsam begeben wir uns mit Frank Rüdiger und Ulla Spörl auf Reisen und zwar in das Land in dem Siddhartha Gautama, besser bekannt als Buddha, geboren sein soll. In ein Land von dem aus man die beeindruckenden Berge des Himalaya bestaunen kann und wo Kühe als heilig angesehen werden. Die Rede ist natürlich von Nepal. Nepal, das sind nicht nur die gewaltigen Berge des Himalaya sondern auch Tempel und Klöster, wilde und kultivierte Natur und nette, meist bescheiden gebliebene Menschen. Haben sich die Besucheraugen gerade erst an die umgebende Natur, die Architektur und Menschen gewöhnt, werden sie mit Sicherheit an der nächsten Ecke mit einem völlig neuen Anblick überrascht. Auch wenn das Alltagsleben für den westlichen Blick chaotisch wirkt, besonders was den Verkehr, die Straßenverhältnisse, den Müll, die alles störenden heiligen Kühe und deren Hinterlassenschaften betrifft, kommen die Menschen zurecht, glauben sie doch fest daran, dass das, was man sieht, nicht so wichtig ist wie das Unsichtbare dahinter. Über das Land, die Menschen, Traditionen und Kultur berichten uns die beiden Geraer, die im letzten Jahr in das ferne Land gereist sind und lassen uns nun an ihren Eindrücken und Erfahrungen teilhaben.

Folge 7


Folge 6: "In jeder Hinsicht ein erstklassiges Fabrikat!" – Musikinstrumente aus Gera.

Textilproduktion, Maschinenbau und Elektrotechnik haben Gera zur Großstadt gemacht. Weit weniger bekannt ist dagegen, dass auch der Bau von Musikinstrumenten im Ort eine lange Tradition hat und zu den wichtigen Industriezweigen zählte. Prägend im Instrumentenbau des 18. und frühen 19. Jahrhunderts war bspw. die Familie Friederici, deren Orgeln noch heute in Kirchen Mitteldeutschlands zu finden sind. Überregional bekannt wurde die Familie aber vor allem durch ihre Klaviere. Instrumente von Friederici besaßen unter anderem die Eltern von Wolfgang Amadeus Mozart und Johann Wolfgang von Goethe. Der Sprung in das Industriezeitalter gelang der Firma nicht. Abgelöst wurde sie durch große Industriebetriebe mit mehreren hundert Beschäftigten wie die Klavierfabrik Wilhelm Spaethe, deren Produkte sich noch heute weltweit finden lassen. Neben dem Instrumentenbau entwickelte sich eine bemerkenswerte Zuliefererindustrie. Die Geraer Firma Gebrüder Dix beispielsweise galt als weltweit größter Erzeuger von Stimmplatten. Die unscheinbaren Bauteile erzeugen den für Harmonikas typischen Ton. Gemeinsam begeben wir uns auf Spurensuche dieser vergessenen Industrie.

Folge 6


Folge 5:  'Von den Pyrenäen zum Atlantik – Eine Reise auf dem Jakobsweg'

Brigitte Falkenhain schenkte sich nach ihrer Zeit als Erzieherin und Heilpädagogin eine längere Pilgerreise auf dem Jakobsweg. Daraus ist das Buch „Auf dem Jakobsweg – Ein persönlicher Erlebnisbericht und zugleich eine Reise zu sich selbst“ entstanden.

Vom Startpunkt auf der französischen Seite der Pyrenäen führte der Weg sie westwärts durch Nordspanien auf dem Camino Francés zum Wallfahrtsort Santiago de Compostela und weiter bis an den Atlantik zum Fischerdorf Fisterra. Brigitte Falkenhain möchte mit ihren tief verwurzelten Erfahrungen Menschen ansprechen und anregen, selber neue Entwicklungswege zu gehen und sich als Mitgestalter:in der Welt, in der wir leben, zu erleben.

Folge 5


4. Folge: Geschichte und Geschichten zur Straßenbahn Gera

Klaus Doller berichtet zur Geschichte und zu Geschichten der Geraer Straßenbahn. 68 seiner 83 Lebensjahre ist er mit der Straßenbahn und dem öffentlichen Nahverkehr verbunden. Er sagte einmal über sich selbst und seine Liebe zur Straßenbahn: „Einmal Straßenbahnfahrer, immer Straßenbahnfahrer. Ich kann im Grunde von früh bis abends über die Straßenbahn erzählen.“

Am 22.Februar 1892 rollten die ersten elektrische Straßenbahnen durch Gera. Dieses Datum jährte sich 2022 zum 130 Mal. Gera, damals eine aufblühende Industriestadt, war die zweite Stadt, nach Halle, in Deutschland mit einer „Elektrischen“. Die Linien Tinz – Debschwitz (16 Haltestellen) und Untermhaus – Lindenthal (14 Haltestellen) waren die ersten beiden Straßenbahnlinien. Seit dieser Zeit sind sie aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenken. Ältere Einwohner kennen noch die Fahrstrecke durch die enge Johannisstraße über die Sorge und durch die Leipziger Straße. Fahrscheine wurden früher noch beim Schaffner gelöst. Viele Fahrgäste erinnern sich vielleicht noch an die Ansage des Schaffners: „Noch jemand ohne Fahrschein?“. Mit der Einführung der Zahlboxen und vor der Fahrt gekauften Fahrscheinen verschwanden die Schaffner aus der Bahn. Heute hat das Straßenbahnnetz eine Länge von ca. 21 km und es werden 40 Haltestellen angefahren. Zu besonderen Anlässen fährt auch die „Historische“ Bahn. Klaus Doller organisiert diese Fahrten und steht oft selbst an der Kurbel. Im Betriebshof des GVB befindet sich auch ein kleines, aber sehr sehenswertes, Straßenbahnmuseum.

Folge 4


3. Folge: Lebensreform und Freikörperkultur in der Weimarer Republik

Im Jahr 2008 entbrannte ein bitterer Streit zwischen polnischen Bewohnern und Touristen auf der beliebten Ferieninsel Usedom. Die in Grenznähe wohnenden Polen zeigten sich entrüstet über die anscheinend immer mehr werdenden Nacktbader, die hüllenlos die Sonne genossen. Die Freikörperkultur stieß in dem katholisch geprägten Land auf wenig Verständnis.

Doch auch wenn es vielen so erscheinen mag, dass FKK historisch gesehen ein relativ neues Phänomen ist, lassen sich ihre Wurzeln schon im ausgehenden 19. Jahrhundert finden. Gerade die Industrialisierung und Urbanisierung ließen überall in Deutschland radikale Reformgruppen entstehen, die eine neue Beziehung zum eigenen Körper lehrten und die Idee ‚Zurück zur Natur‘ predigten. Doch erst mit dem Ende des Ersten Weltkrieges wurden sowohl die Freikörperkultur als auch die Lebensreformbeweung zum Massenphänomen. So ist die Zeit der Weimarer Republik bis heute eng mit beiden Strömungen verknüpft.

In unserer dritten Podcast Folge stellen wir die Entwicklung beider Bewegungen vor und zeigen auf, wie diese in Gera ausgelebt wurden.

Folge 3


2. Folge: Der verheerende Stadtbrand von 1780

Der Sommer des Jahres 1780 war äußerst heiß und regenarm. Viele Bäche und Flüsse waren über die Sommermonate ausgetrocknet. Auch der 18. September, ein Samstag, brachte kein milderes Wetter, obwohl eine leichter Wind durch die Stadt zog. Da brach plötzlich um kurz nach halb drei in einem Schweinestall der Greizer Gasse 58, die sich in der südöstlichen Vorstadt befand, ein Feuer aus. Die schnell alarmierten Löschmannschaften konnten wenig ausrichten. Die Folgen waren verheerend. Innerhalb der Stadtmauer brannten sämtliche Häuser nieder, einzig das Schreibersche Haus blieb bestehen. Auch wenn Gera über die Jahrhunderte von Stadtbränden geplagt wurde, brannte sich sprichwörtlich keiner so ins Gedächtnis, wie der Stadtbrand von 1780.

In unserer zweiten Podcast Folge lösen wir einen Kriminalfall, der fast die ganze Stadt zerstörte.

Folge 2


1. Folge: Ein Museum im ehemaligen Zucht- und Waisenhaus

Können Sie sich vorstellen, dass es einst einen Ort gab, an dem Waisenkinder und Gefangene zusammen untergebracht waren? Genauso ein Ort war das Zucht- und Waisenhaus der Stadt Gera. Ab 1724 erbaut, diente es Waisenkindern bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts als Zuhause und Gefangenen als Ort, wo sie ihre Strafe absitzen mussten. Für uns heute ein unvorstellbarer Zustand, doch in der damaligen Zeit etwas völlig Normales. Heute fungiert das barocke Gebäude mit dem kleinen Türmchen auf dem Dach als Museum und erzählt die wechselvolle Geschichte der Stadt.

In unserer ersten Podcast Folge begeben wir uns auf die Spuren des Zucht- und Waisenhauses und ergründen seine spannende Vergangenheit.

Folge 1


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