Fritz Zalisz
„…. aus dem Handgelenk geschleudert" - Fritz Zalisz (1893 – 1971)
Bis 29. Mai 2023
„Was Meidner pfeifend macht, Kokoschka schnaufend hinwühlt und Pechstein grimmig umreißt, das schleudert Zalisz aus dem Handgelenk.“ (Chemnitzer Neueste Nachrichten, Chemnitz, 21. Februar 1923)
Fritz Zalisz wurde 1893 in Gera als Sohn eines Goldschmiedes und Juweliers geboren. Nach seiner Schulausbildung begann er seine künstlerische Ausbildung mit zoologischen Studien bei Ernst Haeckel in Jena. Dieser vermittelte ihm Kontakte zu dem Münchner Maler Gabriel von Max.
Nach einem Studienaufenthalt in München, bei dem sich Zalisz mit den Kunsttraditionen des 19. Jahrhunderts ebenso auseinandersetzte wie mit verschiedenen künstlerischen Techniken, nahm er ein Studium an der Akademie für Grafik und Buchgewerbe in Leipzig auf, wo er zwischen 1911 und 1914 studierte.
Seine künstlerische Laufbahn wurde durch den Ersten Weltkrieg unterbrochen, an dem er 1914-1918 als Kriegsmaler teilnahm. 1918 setzte er seine Studien an der Akademie für Grafik und Buchgewerbe in Leipzig fort.
Ausgedehnte Studienreisen führten Zalisz in der Folge von Holland über Belgien nach Frankreich und in die Schweiz. In diese Zeit fällt seine Aufnahme in die Loge „Minerva zu den drei Palmen“. 1937 wurde sein Schaffen von den Nationalsozialisten als „entartet“ geächtet. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs engagierte er sich im Kulturbund zur demokratischen Erneuerung Deutschlands.
Sein Lebensmittelpunkt blieb Leipzig, wo er bis zu seinem Tod 1971 in Holzhausen als Künstler lebte und arbeitete.
Fritz Zalisz zählt zu den Künstlern der so genannten Verlorenen Generation und gilt als einer der Hauptvertreter des Leipziger Expressionismus. Neben seinen bildkünstlerischen Arbeiten schuf er insbesondere in den 1920er Jahren Dramen mit zugehörigen Illustrationen.