Nachsorge Deponie Lerchenberg

Förderprojekt Deponie Lerchenberg
Noch Jahrzehnte nach Ende der Müllablagerung und der energetischen Verwertung von Deponiegas kann klimarelevantes Methan aus der Ablagerung von biologisch abbaubaren und organikhaltigen Siedlungsabfällen aus Siedlungsabfalldeponien entweichen.
Um dies zu verhindern, fördert das Bundesumweltministerium mit der „Richtlinie zur Bundesförderung kommunaler Klimaschutz (Kommunalrichtlinie)“ den Klimaschutz in Kommunen.
Gefördert wird u.a. die Erstellung von Machbarkeitsstudien, da sie einen konkreten Fahrplan für Umsetzungsempfehlungen von Klimaschutzmaßnahmen aufzeigen. Der Betreiber bekommt Hinweise zur Optimierung seines Gaserfassungssystems durch fachkundige externe Dienstleistende.
Das Ziel einer Machbarkeitsstudie ist es, anstehende Investitionen beziehungsweise Sanierungen oder Modernisierungen in dem Sinne vorzubereiten und zu planen, dass hohe Treibhausgasminderungspotenziale erzielt und Klimaschutzmaßnahmen umgesetzt werden können.
Für die Deponie Lerchenberg wurden durch die Stadt Gera Fördermittel zur Erstellung einer Machbarkeitsstudie beantragt und in Form eines Zuwendungsbescheides durch die Zukunft-Umwelt-Gesellschaft bewilligt:
KSI: Erstellung einer Machbarkeitsstudie zur Deponie Lerchenberg der Stadt Gera LP 1-4
Förderkennzeichen: 67K27082
Laufzeit des Vorhabens: 01.09.2024 bis 31.08.2026
Förderziel und Inhalt:
Die Deponie Lerchenberg wurde von 1983 bis 1990 als Siedlungsabfalldeponie genutzt. Dabei wurden Haus- und Gewerbeabfälle mit teils hohem Anteil organischer Substanz abgelagert. Durch den mikrobiellen Abbau der organischen Anteile der Abfälle bildet sich seit Ablagerung Deponiegas. Klimarelevanter Bestandteil des Deponiegases ist Methan. Das Deponiegasaufkommen war nach Fertigstellung der Oberflächenabdichtung seit 1997 Anlass einer Fassung zur energetischen Verwertung bzw. später thermischen Entsorgung. Die rückläufigen Deponiegasmengen mit sinkendem Methangehalt haben zur Folge, dass mittlerweile ein nur noch befristeter Betrieb der Deponiegasabsaugung über wiederkehrende Zyklen möglich ist. Zugleich lassen die vorliegenden Daten und Erfahrungen an vergleichbaren Deponien erwarten, dass aufgrund des Schwachgasaufkommens noch über lange Zeit ein Emissionspotenzial bestehen bleibt. Eine langfristig wirksame Alternative zur gegenwärtigen eingeschränkten Deponiegasfassung wird daher angestrebt.
Ziel dieser Maßnahme ist die Herausarbeitung einer Vorzugsvariante für die optimierte Erfassung des Deponiegases und damit eine weitergehende Emissionsminderung verbunden mit einer frühzeitigen Entlassung aus der Nachsorge. Im Interesse einer kontinuierlichen, effektiven und umfassenden Entgasung sollen zunächst große Teile des bestehenden Gasfassungs- und Verwertungssystems erneuert werden, um einen höheren Erfassungs- und Verwertungsgrad zu erreichen. In einem ersten Schritt wurde die Förderung zur Erstellung einer Machbarkeitsstudie für dieses Vorhaben beantragt.
Nationale Klimaschutzinitiative
„Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert die Bundesregierung seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.“
