Kurt Günther (1893-1955). Zwischen Dur und Moll. Werke des Meisters der Neues Sachlichkeit im Bestand der Kunstsammlung Gera
Der 1893 in Gera geborene Kurt Günther ist neben Otto Dix der bedeutendste Vertreter des sozialkritischen Realismus und der Neuen Sachlichkeit in Thüringen.
Kurt Günthers Arbeiten changieren „zwischen Dur und Moll, Taghelle und Nächtlichkeit, zwischen Unschuld und Raffinement, Grauen und Bewunderung“, so der zeitgenössische Kunstkritiker Franz Roh 1928. Tatsächlich hat sich das Werk Günthers aus einer Nähe zum aggressiven Verismus Dixschen Formats zu einem eher abgeklärten internationalen Neoklassizismus entwickelt, ohne beide Extreme je ganz intendiert und erreicht zu haben. In der Wertschätzung Franz Rohs rangiert Kurt Günther neben - nicht nach - Otto Dix: „Sie stellen beide den einzig wichtigen Beitrag Thüringens zur Malerei des neuen Verismus dar.“ Die Kunstsammlung Gera hat es sich zum Ziel gesetzt, Kurt Günthers Werk zu würdigen und dazu beizutragen, dass ihm ein angemessener Platz in der Kunstgeschichte zugewiesen wird. Mit dieser Ausstellung präsentierte sie 110 Exponate - 20 Gemälde, 70 Aquarelle, Zeichnungen und 20 Druckgrafiken - aus dem eigenen umfangreichen Sammlungsbestand, ergänzt durch ausgewählte private Leihgaben aus dem Nachlass des Künstlers. Neben zentralen neusachlichen Arbeiten, die von einfühlsamen Porträts bis zu kühnen Aktdarstellungen reichen, wurden Werke aus allen Schaffensphasen von frühen akademischen Arbeiten bis zum Alterswerk gezeigt.
Austellung vom 6. Dezember 2019 bis zum 8. März 2020