Bauhaus und Moderne in Gera
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war Gera eine der wohlhabendsten Industriestädte Deutschlands. Die rasant wachsende Stadt bot der neuen Bewegung des 1919 gegründeten Staatliche Bauhaus in Weimar eine Spielfläche der praktischen Umsetzung. Noch heute ist Gera die Stadt mit den meisten Baudenkmälern aus der Zeit des Modernen Bauen.
Die spannende Architektur hat Gera vor allem einem Vertreter des Neuen Bauens zu verdanken: Thilo Schoder. Der Meisterschüler des damals in Weimar tätigen Architekten und Designers Henry van de Velde leistete zwischen 1919 und 1932 einen einzigartigen Beitrag: Insgesamt konnte er 53 Projekte realisieren, die noch heute das Stadtbild Geras prägen. Darunter zählen die heute als Bürohaus genutzte Schäfer-Klinik oder zahlreiche Einfamilienhäuser wie zum Beispiel Haus Meyer oder Haus Sparmberg. Das Fabrikgebäude der ehemaligen Seidenweberei Schulenburg & Bessler zeigt in seinem Thilo-Schoder-Zimmer originalgetreues Mobiliar und Wandbespannungen und steht heute unter Denkmalschutz. Schoder war außerdem Bauverantwortlicher für van de Veldes „Haus Schulenburg” in Gera. Die repräsentative Villa war von van de Velde als Gesamtkunstwerk konzipiert.
Aber auch andere bedeutende Architekten wie z.B. Hans Brandt, Paul Schraps, Wilhelm Düwel und Heinrich Drechsel hinterließen hier in den 1920er-Jahren ein umfangreiches Konvolut an Denkmalen des Neuen Bauens.
Eine starke Bindung zu Gera hatte auch der Bauhauskünstler Kurt Schmidt, der unter anderem für sein „Mechanisches Ballett“ bekannt ist.
Stadtführung
Bauhaus und Neues Bauen in Gera
In Weimar wurde studiert - aber in Gera gebaut. Gera ist die Stadt mit den meisten Baudenkmälern aus der Zeit des Bauhauses und Neuen Bauens in Thüringen.
Führung
Führung im Henry van de Velde-Museum Haus Schulenburg
Van de Velde schuf mit der großbürgerlichen Villa, ihrer Inneneinrichtung und dem Garten ein Gesamtkunstwerk von internationaler Bedeutung.