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Ortsteile der Stadt Gera

Ortsteil Thränitz

Straße in Thränitz. © Stadt Gera

Daten und Fakten

Name des Ortsteils:Thränitz
mit den Ortslagen:Thränitz, Collis, Stern
Ortsteil der Stadt Gera seit:27.07.1994

0 ha

Fläche

0

Einwohner (Stand: 31.12.2023)

.
Oberbürgermeister Kurt Dannenberg und die Mitglieder des Ortsteilrats Thränitz

Ortsteilbürgermeister und Ortsteilrat

Wahlperiode 2024 bis 2029

Ortsteilbürgermeister:Diezel, Matthias
Mitglieder des Ortsteilrates:Jähnert, Carolin
 Miller, Sandra
 Renker, Frank
 Tomke, Andrea

Erreichbarkeiten des Ortsteilbürgermeisters

Telefon:0172 680 3535
E-Mail:gera@diezel.de

Ortsteilbüro

Thränitz 1, 07554 Gera

Lage und Verkehrsanbindung

Lage:Thränitz befindet sich direkt an der Süd-Ost-Tangente im Südosten des Stadtgebietes Gera und bildet den Eingang zum Gessental. Der Ortsteil ist überwiegend durch landwirtschaftliche Nutzflächen und Landschaftsschutzgebiete geprägt.
Nutzung:Die vorhandenen gewachsenen Ortslagen sind stark dörflich geprägt und spiegeln in gestalterischer Sicht die historische Nutzungsverknüpfung von Landwirtschaft und Wohnen, neben vielen neugebauten Einfamilienhäusern wider. Die ursprüngliche Bebauung von Thränitz lässt noch deutlich ein Straßendorf erkennen. Die Ackerflächen werden von der Agrargenossenschaft Kauern bewirtschaftet. Besonders geprägt durch die Lage der teilweise geschützten Gebiete, wie Streuobstwiesen und Landschaftsschutzgebiete und umfangreichen Wanderwegen ist die Naherholungsfunktion hervorzuheben.
Landschafts- und Ortsgestalt:Das Landschaftsbild ist geprägt von Acker- und Wiesenflächen, umgeben von Waldflächen. Die Einbindung der gewachsenen Ortslagen in den Landschaftsraum ist aufgrund der starken Durchgrünung mit landschaftstypischen Gehölzen umgeben. Thränitz und die Ansiedlung „Am Stern“ liegen auf einem Hochplateau. Collis bildet das Eingangstor zum Gessental und hat eine herausragende Lage inmitten des Gessentals. Weiterhin bieten das Landschaftsschutzgebiet „Gessental“, die Colliser Alm und der Gessenberg einen weiteren Ausblick in das Elstertal. Oberhalb der Ortslagen Collis und Thränitz sind besonders artenreicher Halbtrockenrasen, Trockenwälder, Feuchtgebiete und die Gessenbachaue als Biotopverbund anzutreffen. Auch der Naturlehrpfad Süd bietet viele Möglichkeiten für Entdeckungen. Die Straßenstruktur ist dörflich geprägt. Die Bebauungsstruktur wird bestimmt durch vorwiegend ländliche Bebauungsformen wie Gehöfte, Einfamilienhäuser und Scheunen.
Verkehrsanbindung:Thränitz ist über die Süd-Ost-Tangente zu erreichen. Die innere Erschließung erfolgt über Gemeindestraßen. Mit dem ÖPNV ist Naulitz stündlich über die Linie 19 der GVB GmbH zu erreichen.

Schule / Kita / Freizeiteinrichtungen

Kita:Kindereinrichtung "Regenbogen"
Thränitz Nr. 28
Träger: Volkssolidarität Kreisverband Gera e.V.
Sportplätze/Spielplätze/ Freizeitanlagen:Sport- und Freizeitplatz in Thränitz
Kegelbahn in Collis
Reiterhof in Collis
Sehenswertes:Grab zur Erinnerung an die Gefallenen des II. Weltkrieges
Naturdenkmal Hünengrab in Collis aus der Steinzeit
Vereine:Kultur- und Freizeitverein mit gemischtem Chor, Musikgruppe
Freiwillige Feuerwehr Thränitz
Jugendfeuerwehr Thränitz
Förderverein Kindergarten e.V.
Kirche / Friedhof:Evang. Kirche mit Friedhof in Thränitz

Gewerbe / Einzelhandel / Medizinische Versorgung:

Gastronomie:Gaststätte mit Pension und Kegelbahn in Collis
GewerbebetriebeThränitzAnhänger Braun
Thomas Schipke GALA Gartenbau
Trockenbau Michael Schmidt,
Trockenbau Michael Schmidt
Wünsch Sicherheitssysteme
CollisAkustik- & Trockenbau Conrad GmbH• Akustik- & Trockenbau Conrad GmbH
Gaststätte Ute Kutschbach
Reiterhof Uhlemann
Stern:Pension Panzer

Geschichte

Historie Thränitz

Autorin: Heike Zippel, Thränitz

Thränitz bildet zusammen mit Collis und Am Stern den Ortsteil Thränitz der Stadt Gera in Thüringen mit 407 Einwohnern (31.01. 2009).

An der Süd-Ost-Tangente des Stadtgebietes Gera gelegen, bietet Thränitz einen direkten Zugang zum Naherholungsgebiet Gessental.

Die hügelige Umgebung von Thränitz wird vom Gessenbach und Lammsbach durchflossen.

Thränitz selbst liegt auf einem Hochplateau, landschaftlich reizvoll von Wiesen, Wäldern und Feldern umgeben. Der Naturlehrpfad Süd führt durch den Ort und lädt zu Entdeckungen ein.

Die Gründung des Ortes kann in der sorbischen Siedlungszeit angenommen werden, der Name Thränitz bedeutet so viel wie Grasland/ Siedlung am Grasbach. Die älteste Erwähnung des Ortes befindet sich auf der Konsekrierungsurkunde 1238. 1533 wird es als Thrainitz, 1534 als Dreynitz beurkundet.1530 findet sich in einer alten Prozessakte folgender Vermerk: „Zins und Frohne im Dorfe Thrainitz haben von alders geyn Lubschwitz (Liebschwitz) gehört und folgend geyn Kaym (Kaimberg) gezogen.“ Um 1560 beginnen einige Thränitzer und Grobsdorfer Bauern, ihrem Lehnsherrn den Frondienst zu verweigern, woraufhin es 1562 zum großen Froneprozess mit 24 einzelnen Klagschriften kommt; viel erreichten sie jedoch nicht.

Zum Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach gehörig war das Kirchspiel Thränitz über die Jahrhunderte Mutterkirche für die umliegenden Gemeinden Kaimberg, Pforten, Gessen (bis 1848), Collis, Zschippern (beide Herrschaft Reuß jüngere Linie), Grobsdorf (je zur Hälfte dem Königreich Sachsen und dem Herzogtum Altenburg angehörig) sowie ab 1928 Poris-Lengefeld.

Dass Bier ein Grundnahrungsmittel dieser Gegend ist, zeigt das Kircheninventarium von 1574, hier ist u.a. aufgeführt „eyn braupfan darauf man sechs scheffel weidisch mas brauen kann…“

Der Siebenjährige Krieg von 1756–1763 verlangte der Gemeinde Thränitz 1000 Taler Kontributionsgeld an die Preußen ab.

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Logo des Kultur- und Freizeitvereins Thränitz

Im 18. Jahrhundert fand für einige Jahre die Cruciger Bande, eine aus dem Raum Wurzen stammende Räuberbande, Unterschlupf in Thränitz. Den beherbergenden Bauern ist dies teuer zu stehen gekommen.

Mit dem Bau der Wohnsiedlungen in den 1960er und 1990er Jahren „Am Rasenweg“ sowie „Thränitzer Siedlung“ hat sich der Ort vom ursprünglichen Straßendorf weiter entwickelt, doch die schlichte Wehrkirche mit dem Friedhof bildet immer noch das Zentrum des Ortes.

Der Kirchbau begann mit der Konsekrierung 1238 und aus der ehemals hölzernen entstand eine Kirche aus Stein. Um das Jahr 1250 war der Umbau beendet. In Folge der Jahrhunderte wurde die Kirche in ihrer Architektur mehrfach verändert, bis die heutige stattliche Ortskirche entstand.

Die 3 Glocken und der Taufstein sind wohl die ältesten noch vorhandenen Teile der Kirchausstattung.

Die kleine und mittlere Glocke sind von einen unbekannten Meister 1462 gegossen wurden. Die große Glocke von 1501 ist ein Werk des Glockengießers Martinus Rosenberg aus Schleiz.

Der Kirchturm in seiner heutigen Form entstand in den Jahren 1719 bis 1722.

Die Orgel auf der Empore wurde vom Orgelbaumeister Schilling in Weida 1858 gebaut.

1889 wurde sie vom Orgelbaumeister Poppe, Roda mit einen Kostenaufwand von 300 Mark repariert. Im Jahre 1928 wurden die im 1.Weltkrieg entfernten Prospektpfeifen wieder ersetzt. Die letzte Sanierung der Orgel war im Jahre 2007, anschließend fand ein Festgottesdienst zur Orgelweihe statt.

Eine Kirchturmuhr gab es schon 1863, nach mehreren Reparaturen versagte sie ihren Dienst und verschwand, bis der Turm 2008 wieder eine neue Uhr erhielt.

1866 wurde ein neues Friedhofstor für 150 Taler beschafft. Gleichzeitig wurden die Torpfeiler erneuert und der Weg zur Sakristei mit Steinplatten belegt.

Zur Jahrhundertwende erfolgte eine Erweiterung der Friedhofsmauer.

Das Kircheninnere hat mit der Umgestaltung 1952 sein heutiges Aussehen erhalten. Hierbei wurde der verzierte Ausbau beseitigt. Der Turmaufgang, der Chor und die Orgel, die sich über dem Altar befanden, wurden auf die Eingangsseite verlegt. Die seitlichen Emporen wurden beseitigt und die Eingänge links und rechts verschlossen. Die ehemals über dem Altar befindliche Predigtkanzel hat jetzt ihren Platz auf der rechten Seite am Triumphbogen. Die Kanzel ist geschmückt mit 4 Apostelbildnissen.

Im Jahr 2000 begann eine umfassende Renovierung. Finanziert durch Spenden der Bürger, vom Land Thüringen und der Landeskirche erhielt die Kirche innen einen neuen Putz mit hellem Anstrich. Die Decke über dem Altarraum schmückt wieder eine bemerkenswerte bunte Ornamentenmalerei.

2001 erfolgte die Sanierung von außen und der Abschluss bildete die neue Wetterfahne mit Turmknopf im Jahre 2003/ 04.

Kirche und Friedhof werden durch eine Kalksandsteinmauer sowie eine Mauer aus hartgebrannten Ziegeln eingefasst.

Aus vielen Richtungen ist die heute weiße Kirche von Thränitz mit dem goldenen Turmknopf zu sehen.

Die Kirche von Thränitz; Aufnahme aus den achtziger Jahren (aus der Ausstellung zur 750-Jahr-Feier). © unbekannt
Die Kirche von Thränitz; Aufnahme aus den achtziger Jahren (aus der Ausstellung zur 750-Jahr-Feier)

Schule/Kindertagesstätte

Thränitz war einer der ältesten Schulorte der Gegend, auch schon weit vor der Reformationszeit.

1794 wird die Schule beschrieben als gänzlich neu ausgeführt, auf 500 Gulden versichert, mit Stroh gedeckt und die Esse aus gebrannten Ziegeln.

Ostern 1914 erhielt die ursprünglich einklassige Schule ein neues Schulgebäude mit zwei Klassenräumen und Lehrerwohnung. Ein 5-bögeniger Laubengang ziert das Gebäude von außen.

1929 wurden hier 58 Kinder unterrichtet.

Der Lehrer war Kantor in der Kirche und verrichtete Arbeiten in der Gemeinde als Gemeindediener.

Die Finanzierung erfolgte durch den Schulgroschen.

2 Lehrer unterrichteten bis 1949 in 2 Klassen die Schüler der Klasse 1 bis 8.

Ab 1949 bis zu ihrer Schließung 1971 wurden nur noch die Klassenstufen 1 bis 4 unterrichtet, anschließend besuchten die Schüler Schulen in Gera.

Das umgebaute und sanierte Gebäude beherbergte in den Folgejahren den Kindergarten, eine Arztsprechstelle und das Gemeindeamt mit Versammlungsraum.

1994 wurde das Gebäude zum Betreiben einer Kindertagesstätte auf der Basis eines 30-jährigen Erbbaupachtvertrages an die Volkssolidarität übergeben.

In den folgenden Jahren wurden komplexe Umbauarbeiten, wie Sanitär- und Heizungsanlage und der Neueinbau von Fenstern und die Umgestaltung des Außengeländes vorgenommen.

Die Kindereinrichtung mit einer Kapazität bis 40 Kinder erhielt den Namen „Regenbogen“. Sie wird von Kindern aus Thränitz und den der umliegenden Orten besucht.

Die Kinder der Tagestätte bereichern das dörfliche Leben. Sie sind immer präsent bei der Seniorenbetreuung, bei Dorffesten und führen eigene Veranstaltungen durch.
Geht eine Kindergruppe mit Blumen und Selbstgebasteltem durch den Ort, gratulieren die Kinder zu einem Jubiläum und bringen ein Ständchen dar.
 

Kulturelles Leben

Der Kultur- und Freizeitverein, der die Arbeit des 1959 gegründeten Dorfclubs fortsetzt, ist gemeinsam mit der Freiwilligen Feuerwehr Thränitz Träger des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens im Ort. Die Mitglieder organisieren zahlreiche Veranstaltungen, wie z.B. Faschingsfeiern, Maibaumsetzen, Sommerfeste, Herbstfeuer, Seniorenweihnacht- und sind aktiv in der Traditionspflege.

1993 wurde die Gründung des Kultur- und Freizeitverein Thränitz notariell besiegelt.

Im November 2004 wurde der seit 1853 bestehende Gesangverein „Liederkranz“ nach vielen Jahren des Dornröschenschlafes wieder zum Leben erweckt. Der Chor ist in Besitz einer Rarität, der Vereinsfahne aus dem Jahr 1927 mit aufwendigen Stickereien und Assesoires . Zweimal im Monat treffen sich die Sangesfreunde zur Chorprobe und zeigen ihr Können bei vielfältigen Auftritten.

Eine lange Tradition weist auch die Freiwillige Feuerwehr auf, ihre Gründung reicht in das 19. Jahrhundert zurück. Vorhandene Unterlagen zeigen, dass damals eine strenge Disziplin und eine straffe Organisation im Vordergrund standen. Heute beteiligen sich Feuerwehrkameraden neben der Erfüllung ihrer Dienstaufgaben aktiv am gesellschaftlichen Leben. Die jungen Kameraden der Jugendfeuerwehr sind ein fester Bestandteil der Freiwilligen Feuerwehr. Neben der fachlichen Ausbildung gibt es Trainingslager, Übungen und Ausflüge.

Seit der Eingemeindung zur Stadt Gera 1995 eröffneten sich neue Möglichkeiten. So konnte die Qualität der Arbeit im Kulturverein und in der Freiwillige Feuerwehr wesentlich verbessert werden. Die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Thränitz bekamen ein Kleinlöschfahrzeug und die nicht mehr genutzten Garagen der Maschinen-Traktoren-Stationen (MTS) wurden 2003/ 04 in viel Eigenleistung, mit Sach- und Geldspenden aus dem Ort sowie aus Mitteln der Stadt Gera zu einem Feuerwehrheim und Gemeindezentrum umgebaut. Die Räumlichkeiten werden von den Mitgliedern der Vereine, Kameraden und Bürger für Schulungen, kulturelle Veranstaltungen sowie Feste und Familienfeiern rege genutzt.
 

Stern

Das Wohngebiet „Stern“ mit seinen 55 Einwohnern (Januar 2009) liegt im Osten der Stadt Gera in unmittelbarer Nähe des Verkehrslandeplatzes Gera-Leumnitz.

Landschaftlich reizvoll ist die Lage des Gebietes mit guter Sicht ins Tal der „Weißen Elster“ und in die Umgebung. Die Nähe zur Stadt und den stündlichen Busverkehr nach Gera und Thränitz sehen die dort wohnenden Bürger als zweckmäßig an.

Die Ansiedlung Stern geht auf vier ehemalige Ziegelbrennereien zurück, deren Arbeiter mit ihren Familien sich dort nieder ließen.

Der alt bekannte Gasthof „Goldener Stern“ wurde bis 1977 bewirtschaftet. Die gesamten Gebäude wurden 2003 abgerissen und es entstand auf dieser Fläche eine Wohnsiedlung mit Einfamilienhäusern. Hier befinden sich auch eine Kfz-Werkstatt und eine Lagerhalle.
 

Collis

Collis liegt im Südosten der Stadt Gera am Gessenbach, einem Nebenlauf der Weißen Elster.
Am Ort gelegen sind die Colliser Alpen, eine bemerkenswerte Kulmschieferformation. Sie erstreckt sich in nordsüdlicher Richtung von Thränitz über Collis bis Kaimberg.
Collis ist dank der guten Infrastruktur ein idealer Ausgangs- bzw. Etappenort für Unternehmungen auf den vielen Wanderwegen im Gessen- und Lammsbachtal.

Bis zur Gründung des Landes Thüringen gehörte Collis zum Fürstentum Reuß jüngere Linie.

Bodenfunde lassen darauf schließen, dass die Gegend schon zur Eiszeit besiedelt war. 1827 wurde in der Gemarkung ein Hügelgrab aus der Bronzezeit entdeckt. Bei Ausgrabungsarbeiten fand 1875 Gustav Korn aus Gera vier Gerippe von drei Erwachsenen und einer jugendlichen Person. Das Grab beinhaltete schnurverzierte Gefäße, Becher, Schalen und einen Krug, dazu verschiedene Werkzeuge und Waffen aus Feuerstein. Bei Grabungen im Ort gefundene Eisenschlacken legen nahe, dass sich hier eine frühzeitliche Metallschmelze befand.

Eine erste feste Besiedlung dürfte um 1200 entstanden sein. Am 2. Juni 1293 wird ein Friedericus de Culs als Zeuge in einer Urkunde Heinrichs des Jüngeren von Weida genannt. Wahrscheinlich war dieses Geschlecht Eigentümer eines Rittersitzes in Collis, nach denen der Ort benannt wurde.

Für 1388 und 1413 ist Collis als dem Rittersitz Thränitz zugehörig beurkundet. 1490 wird er durch Hans von der Phorten (Pforten) an die Familie von Uttenhofen verkauft. Später gelangte er zu Kaimberg, 1681 wieder an die Ritter zu Pforten.

Die Colliser Bauern leisteten um diese Zeit den Lehnsherren zu Kaimberg Frondienste.

1827 zählt der Ort 17 Häuser und 90 Einwohner. Pfarr- und Schulort für Collis war Thränitz. Ab 1971 wird Pforten zuständiger Schulort.

Die 1865 eröffnete Bahnstrecke Gera-Gößnitz soll auch über Colliser Grund führen, so dass es 1864 zu einem Prozess über die Enteignung von Grundstücken in der Gemarkung Collis kommt. Die nächstgelegene Bahnstation war Gera-Gessental am Rande des Ortes, oberhalb der ehemaligen Wassermühle und Gaststätte Collismühle. Die Mühle wurde mit einem großen Holzwasserrad betrieben. Nach einem Brand 1867 wurde das Gebäude wieder aufgebaut. 1936 endete der Mühlenbetrieb und bis 1952 war es noch Ausflugsgaststätte.

1912 erfolgt der Bau einer Wasserleitung, ab 1919 die Elektrifizierung.
1952 wurde Collis ein Ortsteil der Gemeinde Thränitz. 1994 wurde der Ort nach Gera eingemeindet.

Eine zu DDR-Zeiten errichtete Rindermastanlage wird heute von der Agrargenossenschaft Kauern (Landkreis Greiz) weiter betrieben.

Am Dorfanger überquert eine doppelbögige Steinbrücke den Gessenbach. Sie wurde in den Jahren 2000/ 2001 von Grund auf saniert. Die Bachsohle wurde gepflastert, die Bögen neu aufgemauert und durch höhere Seitenkanten erhielt die Brücke ein besseres Aussehen.

Collis ist ein beschaulicher Ort mit noch wenigen ehemaligen Gehöften. Zwei 4-Seiten-Höfe stehen unter Denkmalschutz, einer ist der Reiterhof Uhlemann. Dort befinden sich Pensionspferde, Pferde für den Turnier- und Freizeitsport, eine Reithalle mit Außenanlage und ein Hofladen mit Naturkost. Neben Reitunterricht für Kleine und Große bietet der Reitverein vielfältige Aktivitäten an. Nach Absprache ist es auch möglich, das angenehme Umland per Pferdewagen zu erkunden.

Das ehemalige Gehöft Kutschbach wurde zu dem Gasthaus „Collis am Gessenbach“ umgebaut. Dazu gehört eine Pension, eine Kegelbahn, ein Spielplatz und gegenüber befindet sich ein beschaulicher Bauerngarten. Um den Ort laden wieder viele Wege mit Ruhebänken zum Wandern ein. Gleich hinter dem Gasthaus führt ein kleiner Weg hinauf zum Höhenzug der Colliser Alpen mit dem Hügelgrab und einer Wetterhütte. Von dieser Höhe genießt der Besucher einen einzigartigen Rundumblick.

Ansprechpartner/innen

Herr Matthias Diezel

Oberbürgermeister

Thränitz 1, 07552 Gera

E-Mailgera@diezel.de
Mobiltelefon0172 680 3535