Feuerwehr Gera unterstützt die Initiative #DenkAnLönne für mehr Sicherheit bei Kindernotfällen
Am Mittwoch, den 23. Oktober 2024, erhielten sowohl das im Bereich der Notfallrettung zuständige Amt für Brand- und Katastrophenschutz der Stadt Gera ...
... als auch der ASB Regionalverband Ostthüringen e.V. und der Rettungsdienstzweckverband Ostthüringen spezielle Taschenkarten der Initiative #DenkAnLönne mit kompakten Informationen für Einsätze bei Kindernotfällen. Die Initiative wurde durch die Eltern des im Januar 2021 verstorbenen Säuglings Lönne Ratzow aus Schleswig-Holstein, die Personalvermittlungsagentur „Hire a Paramedic“ sowie das Ausbildungsformat „FaktorMensch“ ins Leben gerufen. Wegen eines vermeintlich harmlosen Fieberkrampfes wählten die Eltern, Martje und Niklas Ratzow, den Notruf. Nach Eintreffen der Rettungskräfte starb der sieben Monate alte Junge.
Der Rettungsdienst der Berufsfeuerwehr Gera orientiert sich bei Einsätzen an den Vorgaben der ärztlichen Leitung des Rettungsdienstzweckverbandes Ostthüringen. Dieser hat einen Leitfaden in Kindernotfällen erstellt, der teils unabhängig, teils jedoch auch als Folge aus dem Fall Lönne im Zusammenschluss der Aufgabenträger des bodengebundenen Rettungsdienstes der Stadt Gera, den Landkreisen Altenburger Land, Greiz sowie Saale-Orla-Kreis etabliert wurde. Darunter zählen unter anderem Maßnahmen wie regelmäßige Schulungseinheiten zu pädiatrischen Notfällen, die Zurverfügungstellung der Notfallkarten „Kindersicher T.O. Zugck“ auf allen Rettungsmitteln, festgelegte Verfahrensweisen bei Kindernotfällen sowie die Vorhaltung von Atemwegs- und Beatmungshilfen der zweiten Generation explizit für Kinder. Außerdem wurde die Gabe von bestimmten Medikamenten für Kinder und Säuglinge klar definiert und die Fortbildungspflicht zu notfallmedizinischen Themen für Notärzte in Thüringen etabliert.
Die Initiative #DenkAnLönne hat zum Ziel, die Notfallversorgung von Kindern zu verbessern und alle im Rettungsdienst Tätigen an ihre Verantwortung zu erinnern. Als Erste Hilfe, um Wissen aufzufrischen oder akut Details nachzulesen, hat die Initiative unter anderem eine Serie kostenfreier Taschenkarten für Rettungskräfte entwickelt. Um möglichst viele Rettungskräfte, unabhängig von ihrer Qualifikation, für den Umgang mit Kindernotfällen zu sensibilisieren, haben die unterstützenden Organisationen ihre Aktivitäten im Vorfeld der Messe „RETTmobil International“ intensiviert. Zu den Aktivitäten gehört unter anderem die Einrichtung der Website https://denkanloenne.de/. Diese Plattform bietet einerseits Informationen über den Ablauf des damaligen Einsatzes sowie einen offenen Brief der Eltern und enthält andererseits die Taschenkarten als PDF zum Download.