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02. Jun. 2024

Überschwemmungen in Gera Liebschwitz: Führungsstab der Feuerwehr sichert Deich der Wipse

Nach starken Regenfällen am gestrigen Samstag (1. Juni 2024) ist die Wipse in Gera Liebschwitz am Nachmittag über die Ufer getreten und hat Teile des Ortsteils überschwemmt.

Einsatzkräfte mehrerer freiwilliger Feuerwehren, der Berufsfeuerwehr Gera, des Technischen Hilfswerks (THW) sowie der Wasserwehr und des Bauhofs sind seither vor Ort, um die Lage zu koordinieren. Zudem sind der Katastrophenschutz-Sanitätszug und der Katastrophenschutz-Betreuungszug im Einsatz. Insgesamt waren etwa 90 Einsatzkräfte vor Ort  zugegen. Insgesamt waren rund 140 Einsatzkräfte beteiligt.

In den späteren Abendstunden zeichnete sich zudem ab, dass der Deich der Wipse an einer Stelle zwischen den Hausnummern 150 und 170 der Salzstraße aufgeweicht ist und abgesichert werden muss. Der Bereich wurde von den Einsatzkräften mit Sandsäcken und Big Backs verstärkt. Für Letztere wurde extra ein Spezialkran angefordert, der die Big Bag in das Flussbett einbringt. Durch diese Maßnahmen konnte die Lage in der Nacht stabilisiert werden. Die Einsatzkräfte werden den Deich der Wipse auch in den kommenden Stunden kontrollieren. Um für ausreichende Sicht an der Einsatzstelle zu sorgen, wurde eine entsprechende Beleuchtung für die Nacht installiert.

Die Wipse gehört zu den Gewässern zweiter Ordnung im Stadtgebiet Gera für die der Gewässerunterhaltungsverbandes Weiße Elster/Saarbach zuständig ist. Binnen kurzer Zeit stieg der Pegel auf 177 cm an und trat über die Ufer. Normalerweise führt die Wipse einen Wasserstand von circa 20 cm. Mittlerweile ist der Pegel wieder rückläufig und steht aktuell bei 99cm (Stand 2.Juni 2024, 6:00 Uhr)

Zu den durch die Überschwemmungen entstandenen Schäden gehören neben dem Wasser in der Ortslage mehrere überflutete Keller sowie die entstandenen Schäden am Deich. Für betroffene Anwohnerinnen und Anwohner werden am Sonntag an drei Standorten Container aufgestellt, in denen der durch die Überschwemmungen entstandene Unrat entsorgt werden kann. Diese werden an der Niebraer Brücke Ecke Salzstraße/ An der Wipse, in der Salzstraße auf Höhe der Hausnummer 164 sowie an der Kindertagesstätte „Wipsezwerge“ platziert.

Die Hilfe und Einsatzbereitschaft der zahlreichen  Bürgerinnen und Bürger vor Ort sorgte neben den Einsatzkräften der freiwilligen Feuerwehren, der Berufsfeuerwehr Gera, des Technischen Hilfswerks (THW) sowie der Wasserwehr für eine kontrollierte Lage.

Der im Februar reparierte Deich kein Grund für Hochwasser

Im Februar wurde vom Gewässerunterhaltungsverbandes Weiße Elster/Saarbach am Deich der Wipse in Gera-Liebschwitz eine Ausspülung, ein sog. Kolk, festgestellt. Diese wurde durch die Firma Adelheit Meißner GmbH mit Steinschüttungen repariert. Der Deich war nach Analyse des Führungsstabs sowie des Umweltamtes der Stadt Gera auch am gestrigen Tag technisch in Ordnung. Jedoch war er nicht hoch genug für die plötzlich eintreffende Starkwelle, die das Wasser plötzlich übertreten ließ. Mit der massiven Kraft der Welle wurde die Steinschüttung instabil. Die schnelle Sicherung der sensiblen Stelle durch Sandsäcke verhinderte einen größeren Schaden des Deiches, der zeitweise zu brechen drohte.

Unabhängig der aktuellen Lage an diesem Wochenende waren zuvor ab Montag 3. Juni 2024 weitere Arbeiten der Firma Adelheit Meißner GmbH am Deich an der Wipse organisiert worden. Diese werden zum derzeitigen Stand wie geplant begonnen.