Gedenken an die Zerstörung: Der 6. April 1945 in Gera

Einladung zur öffentlichen Gedenkveranstaltung
Am Sonntag, den 6. April 2025, lädt die Stadt Gera gemeinsam mit dem Friedensbündnis Gera und der Basisgruppe VVN/BdA zu einer öffentlichen Gedenkveranstaltung ein, um der Opfer der Bombardierung von Gera im Zweiten Weltkrieg zu gedenken.
Alle Geraerinnen und Geraer sind angesprochen, gemeinsam in einer friedlichen und respektvollen Atmosphäre zu erinnern und ein starkes Zeichen für den Frieden zu setzen.
Sonntag, 6. April 2025, 11:30 Uhr
Ort: Haupteingang Ostfriedhof Gera
Wenn am 6. April zwischen 10:18 Uhr und 10:32 Uhr die Glocken der Geraer Kirchen läuten, ist dies ein Zeichen zum Innehalten und Gedenken an die verheerende Bombardierung über Gera. 14 Minuten lang erinnert das Glockengeläut an eben diesen schwarzen Freitag im Jahr 1945; denn in genau dieser kurzen Zeitspanne wurden über 311 Tonnen Bombenlast auf Gera abgeworfen und führten unermessliches Leid und Zerstörung herbei - und das eine Woche vor dem Ende des Krieges.
Der 6. April ist fester Bestandteil der Geraer Identität und ein historisches Datum, das in jedem Jahr wieder aufrüttelt und nicht vergessen lässt, was der Geraer Bevölkerung und ihrer Stadt Schreckliches widerfahren ist. Er mahnt uns, die Werte der Menschlichkeit, des Respekts und der Solidarität hochzuhalten.
Das Hauptziel der Bombardierung waren die Bahnhöfe und Gleisanlagen. Darüber hinaus wurden Wohngebäude, Schulen, Kirchen und Geschäfte dem Erdboden gleichgemacht. Es starben 160 Menschen, 8000 wurden obdachlos, über 1.000 Häuser wurden zerstört. Schwere Schäden entstanden besonders in der Stadtmitte, in Untermhaus und in Debschwitz. Zahlreiche historische Bauten, darunter Schloss Osterstein, das Kulissenhaus des Reußischen Theaters, das ehemalige Waisenhaus und heutige Stadtmuseum, die Orangerie und das Tietz-Kaufhaus, wurden stark beschädigt oder gänzlich zerstört. Auch wenn das Stadtbild in seiner Gesamtheit erhalten blieb, so ist der historisch gewachsene Innenstadtraum mit seiner vielfältigen Bebauung an diesem Tag verloren gegangen. Am Mittag des 14. April 1945 kapitulierten schließlich die letzten in Gera verbliebenen 1.200 Wehrmachtssoldaten. Als die amerikanischen Soldaten die Stadt widerstandslos besetzten, atmeten viele Menschen auf. Die Todesangst und die ständige Bedrohung aus der Luft hatten damit ein Ende.
Auf dem Ostfriedhof befinden sich heute die Gräber für 1.326 Opfer des Zweiten Weltkrieges, darunter deutsche Soldaten, sowjetische Soldaten bzw. Kriegsgefangene, Opfer der Luftangriffe vom 6. April 1945 auf Gera. Daher findet dort auch die jährliche öffentliche Gedenkveranstaltung der Stadt Gera und des Friedensbündnisses Gera statt.


