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Kindeswohlgefährdung

Bei Fragen oder Meldungen zum Thema Kindeswohlgefährdung könnne Sie sich an das Jugendamt wenden.

Leistungsbeschreibung

Unter Kindeswohl wird das gesamte Wohlergehen eines Kindes oder Jugendlichen (= Minderjährigen) sowie seine gesunde Entwicklung umfasst. Kindeswohlgefährdung liegt dann vor, wenn eine gegenwärtige oder zumindest unmittelbar bevorstehende Gefahr für die Kindesentwicklung abzusehen ist, die bei ihrem Fortdauern eine erhebliche Schädigung des körperlichen, geistigen oder seelischen Wohls des Kindes mit ziemlicher Sicherheit voraussehen lässt. Das Gesetz nennt als Kriterien der Kindeswohlgefährdung

  • die missbräuchliche Ausübung der elterlichen Sorge,
  • die Vernachlässigung des Kindes,
  • das Verhalten eines Dritten,
  • das Unvermögen der Eltern und
  • die Prognose für die Zukunft.

Sind die Grenzen, die das Kindeswohl dem Elternrecht setzt, noch nicht überschritten, ist aber festzustellen, dass eine Fehlentwicklung bzw. eine nicht altersangemessene Entwicklung des Minderjährigen zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit eingetreten ist oder droht, und sind die Eltern aus eigener Kraft nicht in der Lage, entsprechende Bedingungen zur Erreichung dieses Erziehungsziels zu schaffen, muss das Jugendamt den Eltern eine dem erzieherischen Bedarf im Einzelfall entsprechende geeignete und notwendige Hilfe zur Erziehung anbieten. Ist eine dem Wohl des Minderjährigen entsprechende Erziehung nicht gewährleistet, haben die Eltern einen Anspruch auf Hilfen zur Erziehung.

Erzieherische Hilfen sind darüber hinaus zu gewähren, wenn die dem Elternrecht durch das Kindeswohl gesetzten Grenzen überschritten sind, also eine Kindeswohlgefährdung vorliegt, die Eltern aber zur Inanspruchnahme von Hilfe bereit und in der Lage sind und das Jugendamt die Gewährung dieser Hilfe zur Abwendung der Gefährdung als geeignet und notwendig erachtet.

Liegt eine Kindeswohlgefährdung vor und sind die Eltern nicht bereit oder in der Lage, bei der Abwendung der Gefährdung mitzuwirken und die erforderlichen erzieherischen oder anderen Hilfen in Anspruch zu nehmen, muss das Jugendamt das Familiengericht anrufen. Dieses eröffnet durch eine sorgerechtliche Entscheidung die Hilfezugänge für den gefährdeten Minderjährigen, damit dem Jugendamt eine kinder- und jugendhilferechtliche Intervention zur Herstellung bzw. Wiederherstellung einer kindeswohlförderlichen Erziehung möglich wird. Ohne diese gerichtliche Entscheidung darf das Jugendamt grundsätzlich nicht gegen den Willen der Eltern tätig werden.

Etwas anderes gilt nur, wenn ein Kind oder Jugendlicher um Obhut bittet oder wenn eine dringende Gefahr für das Kindeswohl besteht und die Entscheidung des Familiengerichts nicht abgewartet werden kann. In diesem Fall ist das Jugendamt verpflichtet, den Minderjährigen in Obhut zu nehmen.

Wenden Sie sich an das örtlich zuständige Jugendamt des Landkreises oder der kreisfreien Stadt.

Zuständige Stellen

Stelle

Stadtverwaltung Gera - Abteilung 3410 Allgemeiner Sozialer Dienst
Gagarinstraße 99/101
07545 Gera

Familienunterstützender Dienst, Unterstützung bei Erziehungsproblemen

Der ASD ist der sozialpädagogische Basisdienst für alle Familien mit Kindern, Jugendlichen und
jungen Erwachsenen bis zum 21. Lebensjahr.

Kinderschutz nach § 8a SGB VIII, einschließlich Inobhutnahmen nach
§ 42 SGB VIII

Schon immer war es Aufgabe des ASD, die Garantenstellung des Jugendamtes wahrzunehmen,
d.h. Kinder und Jugendliche vor Vernachlässigung, Misshandlung oder Missbrauch zu schützen.

Beratung in erzieherischen Fragen

- Unterstützung bei Erziehungsproblemen
- Unterstützung zur Abwendung von Kindeswohlgefährdung
- Gewährung von Hilfe zur Erziehung
- Beratung von Kindern, Jugendlichen und/oder Eltern bei häuslichen Konfliktsituationen

Frühe Hilfen, Förderung der Erziehung in der Familie

Hilfen zur Erziehung, Eingliederungshilfen für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche sowie Hilfen für junge Volljährige, normiert sind die Hilfen zur Erziehung in den §§ 27 ff SGB VIII, die Eingliederungshilfe in §§ 35 a SGB VIII und die Hilfen für junge Volljährige in § 41 SGB VIII.

Telefon

0365 838-3400

Fax

0365 838-3405

E-Mail

ASD@gera.de

WWW

Allgemeiner Sozialer Dienst

Öffnungszeiten

Montag 09:00 - 17:00 Uhr

Dienstag 09:00 - 17:00 Uhr

Mittwoch geschlossen

Donnerstag 09:00 - 17:00 Uhr

Freitag 09:00 - 15:00 Uhr
 

Öffentliche Verkehrsmittel

HaltestelleHerderstraße

StraßenbahnLinie 3

Parkplatz

ParkplatzParken vor dem Dienstgebäude möglich

Gebühren: Nein

Aufzug

Nein

Rollstuhlgerecht

Nein