Stadt Gera verurteilt den Vandalismus an den Gedenkkränzen für die Opfer der Reichspogromnacht
Die Kriminalpolizei Gera hat die Ermittlungen aufgenommen und ist derzeit auf der Suche nach Zeugen.
Am Denkmal des ehemaligen Synagogenraumes in Gera wurden mehrere Gedenkkränze und -sträuße, die zur Erinnerung an die Reichsprogromnacht am 9. November niedergelegt wurden, von unbekannten Tätern beschädigt oder gestohlen.
Oberbürgermeister Kurt Dannenberg zeigt sich bestürzt über diese Tat: „An diesem Tag, dem 9. November 1938, wurde eine Grenze des Hasses überschritten. Die Novemberpogrome stellten einen Vorboten für das größte und abscheulichste Verbrechen in der Geschichte Deutschlands dar: die systematische Ermordung von sechs Millionen Jüdinnen und Juden. An dieses bedeutende Ereignis gedachten wir am vergangenen Samstag. Am Gedenkstein in der Schülerstraße im Herzen unserer Stadt kamen viele Menschen zusammen, um sich der Vergangenheit zu besinnen, sich unmissverständlich für ein friedliches Zusammenleben auszusprechen und Gedenkkränze niederzulegen. Die gezielte Zerstörung dieser ist absolut inakzeptabel. Es handelt sich hierbei nicht nur um eine strafbare Handlung, sondern auch um einen emotionalen Einschnitt für die vielen Bürgerinnen und Bürger. Es ist unerlässlich, sich klar gegen Gewalt und Hass und für eine Gesellschaft zu bekennen, in der Respekt, Toleranz und Menschlichkeit im Mittelpunkt stehen.“
Bereits in den vergangenen Jahren kam es nach Gedenkfeiern vereinzelt zu Vandalismus und Diebstählen von Gedenkkränzen und Gebinden. Diese wurden stets zur Anzeige gebracht und polizeilich verfolgt. Zeugen, die sachdienliche Hinweise zum Tatgeschehen bzw. den Tätern geben können, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 0365 / 8234-1465 zu melden.