Hygieneprodukte für Mädchen und Frauen an Geraer Schulen
Ein Schritt zur Enttabuisierung der Menstruation
Mit Beginn des neuen Jahres wurde an insgesamt elf staatlichen Schulen in Gera ein innovatives Projekt umgesetzt, das Hygieneprodukte für Mädchen und Frauen in den Schultoiletten bereitstellt. Die Hygieneprodukte beschafft die „Elstertal“-Infraprojekt GmbH, Gera, für die 33 Spender mit Binden und Tampons in den Toilettenräumen zur Verfügung stehen. In einer der elf Schulen stellen nicht Spender die Produkte bereit, sondern werden diese über die Sekretariate ausgegeben.
Ziel der Gemeinschaftsinitiative ist es, die Menstruation als einen natürlichen biologischen Prozess zu enttabuisieren. Es sollen Unsicherheiten im Umgang mit dem Thema sowohl bei Mädchen und Frauen als auch bei Jungen und Männern abgebaut werden, so die Stadtverwaltung Gera. Die Initiative möchte zudem sicherstellen, dass Hygieneprodukte auch inklusiv den Mädchen und Frauen zur Verfügung stehen, denn nicht allen ca. 3.100 Schülerinnen dieser Schulen stehen ausreichend Hygieneartikel zur Verfügung.
Nach ersten Schätzungen werden an den elf Schulen jährlich über 15.000 Binden und 20.000 Tampons verbraucht, die als zertifizierte Produkte über den Großhandel eingekauft werden. Die Initiative übernimmt dafür pro Schülerin ca. 1,50 Euro pro Jahr.
Für die Initiative arbeiten die Stadtverwaltung Gera, die „Elstertal“-Infraprojekt GmbH und die elf Schulen zusammen. Die Stadtverwaltung dankt den freiwillig beteiligten Schulen für die Unterstützung und insbesondere vier Schulen, die im Vorjahr mit ihren Schulleitungen, den Schulsprecherinnen und -räten, mit den Schulsozialarbeiterinnen und Hausmeisterteams sowie dem Projekt „Zukunft“ die Hygieneprodukt-Spender und die Produkte an ihrer Schule beschafften und erprobten: Die Staatliche Regelschule „Die Vierte“, die Integrierte Gesamtschule, das Rutheneum sowie die Staatliche Berufsbildende Schule für Gesundheit, Soziales und Sozialpädagogik zeigten, dass die Produkte in der Schülerschaft gut angenommen wurden.
Die Initiative ist dauerhaft angelegt. Im Sommer 2025 wird die Maßnahme gemeinsam mit den Schulen evaluiert, um gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen und die Initiative weiter zu optimieren.
Schulen, die an dieser Initiative teilnehmen, sind:
- Bieblacher Schule, Staatliche Regelschule
- Debschwitzer Schule Gera, Staatliche Regelschule
- Die Vierte, Staatliche Regelschule Gera
- Ostschule Gera, Staatliche Gemeinschaftsschule, Europaschule
- „Rutheneum seit 1608“, Staatliches Gymnasium
- Staatliche Berufsbildende Schule Bautechnik
- Staatliche Berufsbildende Schule Gesundheit, Soziales und Sozialpädagogik Gera
- Staatliche Berufsbildende Schule Technik
- Staatliche Berufsbildende Schule Wirtschaft/Verwaltung, Dr. Eduard Amthor Gera
- Staatliche Integrierte Gesamtschule
- Staatliche Regelschule „Otto Dix“ Gera
Zwei weitere Geraer Schulen (Karl-Theodor-Liebe-Gymnasium und Zabelgymnasium Haus I und II) übernehmen die Beschaffung und Organisation eigenständig und unabhängig von dieser Gemeinschaftsinitiative.