40 Jahre Museum für Angewandte Kunst
Ein Rückblick auf vier Jahrzehnte kulturellen Reichtums
Am Sonntag, den 6. Oktober 2024, begeht das Museum für Angewandte Kunst Gera feierlich sein 40-jähriges Bestehen. Unter dem Motto „40 Jahre – viele Geschichten“ lädt das Museum gemeinsam mit dem Förderverein „Freunde des Ferberschen Hauses e. V.“ ein, um die ereignisreiche Geschichte des Hauses zu würdigen. Außerdem erhalten die Besucherinnen und Besucher an diesem Tag letztmalig die Gelegenheit, die Sonderausstellung „Von Art déco bis DDR-Design. 40 Jahre Museum für Angewandte Kunst.“ zu besichtigen.
Zur Feier ab 11 Uhr wird es eine Rede des Kulturamtsleiters Felix Eckerle und der Ausstellungskuratorin Anne-Kathrin Segler zur Geschichte und Zukunft des Hauses geben, der Förderverein blickt auf 32 Jahre Vereinsarbeit zurück und in einer Modenschau schöpfen die Kleider Inspiration sowohl aus der Ausstellungsgeschichte als auch der Sammlung des Museums selbst.
40 Jahre widmet sich die Institution der Bewahrung und Präsentation von Kunsthandwerk und Design. Gegründet auf Beschluss des Rats des Bezirks Gera im Jahr 1983, öffnete das Museum am 6. Oktober 1984 seine Pforten. Bis 1991 hieß es „Museum für Kunsthandwerk“. Das Ferbersche Haus wurde als Gebäude für das Museum gewählt, um einen kulturellen Anziehungspunkt in einer Zeit zu schaffen, in der viele historische Gebäude der Nachbarschaft im Krieg zerstört und durch Plattenbauten ersetzt worden waren. Die fortlaufenden Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten trugen dazu bei, dass das Museum schnell zu einem aktiven Ort des kulturellen Austauschs wurde, an dem das kulturelle Erbe mit Blick auf Design und Kunsthandwerk bis heute bewahrt und zugänglich gemacht wird.
Das Museum für Angewandte Kunst ist das einzige Spezialmuseum dieser Art in Thüringen. In seiner Sammel- und Ausstellungstätigkeit widmet es sich dem Kunsthandwerk, Mode, Design und der Wohnkultur in seiner ganzen Vielfalt. Die umfangreiche Dauerausstellung „Art déco und Funktionalismus. Angewandte Kunst zwischen den Weltkriegen“ präsentiert Kunsthandwerk, Möbel und Grafik der Moderne. Deutsches und internationales Design mit Keramik, Glas und Textilien bekannter Entwerfer bilden die Schwerpunkte. Fotografie sowie Werbegrafik runden das Sammlungsprofil ab. Wechselnde Sonderausstellungen und Veranstaltungen ergänzen das Programm.
Kulturamtsleiter Felix Eckerle betont deren kulturelle Bedeutung: „Dieses Museum ist ein Ort der Begegnung, an dem die Kreativität des Alltags gewürdigt wird. Sie lässt uns nicht nur die Dinge um uns herum mit neuen Augen sehen, sondern fördert auch das Bewusstsein für die kulturelle Identität unserer Stadt. Im Zusammenspiel von Kunst und Alltag schaffen wir einen Raum, der Inspiration bietet und dazu einlädt, die eigene Umgebung intensiver zu erleben und zu schätzen.“
Das Museum kann in seinem 40-jährigen Bestehen auf über 180 Ausstellungen zurückblicken. Von kunstfertigen Thüringer Erzeugnissen bis hin zu faszinierenden Stücken aus Japan und Frankreich. Es präsentiert bedeutende Werke einheimischer Künstlerinnen und Gestalter wie Aenne Biermann, Thilo Schoder und Rolf Felix Müller, deren Arbeiten das kulturelle Bild der Stadt geprägt haben.
Kulturamtsleiter Felix Eckerle dankt im Zuge des Jubiläums allen, die das Museum in den vergangenen 40 Jahren geprägt haben und erinnert insbesondere an den ersten Leiter des Hauses Wieland Führ, wie auch an den langjährigen Direktor Hans-Peter Jakobson, mit dessen Namen der Aufbau der prestigeträchtigen keramischen Sammlung des Hauses verbunden ist. Sie bildet bis heute einen der Hauptanziehungspunkte des Museums.
Zudem verweist Eckerle auf die notwendige Unterstützung von Stiftungen, Förderern und Partnern, ohne die der Fortbestand des Museums nicht möglich sei. Ein Dank gilt der Kulturstiftung der Länder, dem Freistaat Thüringen, der Sparkassen Kulturstiftung Hessen-Thüringen, der SV SparkassenVersicherung, sowie der Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen, der Ernst von Siemens Stiftung und dem Förderverein „Freunde des Ferberschen Hauses e.V.“.