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18. Feb. 2025

Ausbildung: Eisrettung

Seit einigen Tagen herrscht in Gera Dauerfrost. Die kleinen Teiche sind bereits zugefroren. Das lädt natürlich zum Schlittschuhlaufen ein.

. © Amt für Brand- und Katastrophenschutz

Aber Vorsicht! Es besteht Lebensgefahr. Die Eisschicht ist nur wenige Zentimeter dick. Es besteht Einbruchsgefahr. Ein entscheidender Faktor bei der Eisrettung ist die Zeit. Das eiskalte Wasser direkt unter der Eisdecke (meist ein bis zwei Grad Celsius) entzieht dem Körper rasch die Wärme - 27-mal schneller als an der Luft. Innerhalb von 15 Minuten kann ein Mensch - je nach Umständen - an den Folgen der Unterkühlung sterben. Das Einbrechen und anschließende Abdriften unter einer Eisdecke stellt daher auch für die Rettungskräfte eine lebensbedrohliche Gefahr dar.

Um auch auf solche Einsätze vorbereitet zu sein, übte die diensthabende Wachabteilung heute eine solche Rettung. Bereits auf dem Weg zum Unfallort legen die Retter ihre Überlebensanzüge an. Am Unfallort angekommen, wird zunächst die Lage erkundet, indem die Entfernung zum Ufer, die Tragfähigkeit des Eises und die Anzahl der eingebrochenen Personen festgestellt werden. Bei Bedarf werden weitere Kräfte durch die Retter angefordert. Rettungsdienst und Notarzt sind immer zu verständigen.

Wenn die eigentliche Rettungsaktion beginnt, ist das Wichtigste, den Retter und das Rettungsgerät mit Leinen am Ufer zu sichern. Die Retter müssen darauf achten, dass sie keine Gruppen bilden, um ein weiteres Einbrechen zu verhindern. Zu ihrem eigenen Schutz sollten alle Retter Schwimmwesten tragen.

Der Retter mit dem Rettungsgerät nähert sich dem Verunfallten. Wenn er angekommen ist, versucht er, den Verunfallten zu beruhigen und ihn ohne Hektik vorsichtig auf das Eisrettungsgerät zu ziehen. Dabei soll der Verunfallte so wenig wie möglich bewegt werden (Bergungstod). Retter und Verunfallter werden auf Signal des Retters vom Leinenführer zurückgezogen. Sobald der Verunfallte in Sicherheit ist, muss er so schnell wie möglich in den Windschatten oder in ein Gebäude gebracht werden. 

Nachfolgend einige Hinweise der Feuerwehr Gera, wie man sich beim Einbrechen ins Eis oder bei der Rettung einer eingebrochenen Person verhalten sollte.

  • Wenn das Eis knistert und knackt, Risse aufweist oder Wasser in Strömen an die Oberfläche tritt, sollte es nicht betreten werden.
  • Wenn man schon auf dem Eis ist, sich flach hinlegen, um das Gewicht auf eine größere Fläche zu verteilen, mit möglichst wenig ruckartigen Bewegungen zum Ufer robben. Vor allem an dunklen Stellen kann das Eis zu dünn sein - es besteht Einbruchsgefahr.
  • Helfer dürfen sich nicht selbst in Gefahr bringen. Eigensicherung (Leinen/Schwimmweste) beachten, nicht zu weit hinausgehen. 
  • Wer die Eisfläche betritt, um zu helfen, sollte eine Unterlage (Leiter, Bretter, Gartenzäune, umgedrehte Tische oder Bänke, Türen) benutzen, um das Gewicht zu verteilen. Eine Unterlage, die quer über die Einbruchstelle gelegt wird, erleichtert die Rettung des Eingebrochenen. 
  • Gerettete Personen in warme Decken hüllen, vorsichtig wärmen.

Ist eine Eisrettung notwendig, sofort die Feuerwehr unter 112 alarmieren, denn sie garantiert schnelle Hilfe!

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