Mit dabei zum IBA-Forum die Moderatorinnen (vorn) Ulla Schauber und Ulrike Jurrack, dahinter von links: Juan Chacon aus Madrid, IBA-Projektleiter Dr. Bertram Schiffers, Thorsten Mehnert aus Leipzig, Baudezernentin Claudia Baumgartner, IBA-Geschäftsführerin Dr. Marta Doehler-Behzadi, Sparkassen-Vorstand Frank Emrich, der ehemalige Chef der IBA Hamburg - Uli Hellweg sowie Ja - für Gera-Vorsitzender Volker Tauchert. (Catrin Heinrich)
Interessante Beispiele aus Spanien und Deutschland präsentierten Referenten am Freitag - am Samstag intensiver Austausch mit ihnen und Bürgern zum WorkshopAuf Einladung der IBA Thüringen berichteten Experten aus Madrid, Hamburg und Leipzig von Entwicklungsprozessen für innerstädtische Brachen, die von Bürgern getragen sind. Die lokalen Akteure in Gera nutzten die Gelegenheit, um sich zu vernetzen und die nächsten Schritte für die Freifläche an der Breitscheidstraße zu diskutieren.
Der internationale Workshop am 20. und 21. November 2015 war dreiteilig angelegt. Am Freitag Nachmittag kamen über 40 Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung, Kultur, Vereinen und Bürgerschaft zu einer Aktivenklausur zusammen. Sie lernten sich gegenseitig kennen, sprachen ihre Erwartungen und Fragen aus und klärten ihre Rollen für die weitere Zusammenarbeit.
Am Freitag Abend fanden sich die Teilnehmer zum internationalen Impulsforum ein. Das Rahmenprogramm gestaltete die TheaterFabrik Gera unter Leitung von Peter Przetak. Juan Chacon aus Madrid, Architekt und Aktionskünstler vom Kollektiv Zuloark, berichtete vom Campo de Cebada (Hopfenfeld) im Zentrum von Madrid. Hier eigneten sich die Anwohner mit vielfältigen öffentliche Aktivitäten eine große Baugrube an. Hierzu schufen sie eine temporäre Infrastruktur und bauten eigene Möbel. Juan Chacon zeigte weitere Projekte, die auf Netzwerken und flüssigen Hierarchien beruhen.
Uli Hellweg aus Hamburg, Stadtplaner und ehemaliger Geschäftsführer der IBA Hamburg, zeigte Beispiele von Stadträumen, die in Maßstab und Ausgangslage Parallelen zu Gera aufweisen. Er hob Projekte in Kassel, Rotterdam, Amsterdam und Hamburg hervor. Uli Hellweg zeigte auch die Chancen und Risiken des Bilbao-Effekt sowie von Zwischennutzungen auf.
Thorsten Mehnert aus Leipzig, Unternehmensberater und engagierter Bürger, erklärte ganz konkret, wie Bürger und Stadtverwaltung in Leipzig auf Augenhöhe zusammengearbeitet haben, um die große Brache des Güterbahnhofes Leipzig-Plagwitz nachzunutzen. Er erläuterte die Organisation und den Betrieb dieser Koproduktion.
Am Samstag morgen diskutierten die Teilnehmer in drei Gruppen mit den Referenten des Vortages intensiv über Zwischennutzungen, Städtebau und Arbeitsstrukturen. Im Ergebnis zeichneten sich ein Drehbuch, Aufgaben und Aktionen zur Entwicklung der Brache an der Breitscheidstraße ab. Viele Teilnehmer sagten spontan ihre Mitarbeit für die weiteren Schritte zu.
Veranstalter waren die IBA Thüringen, Ja - für Gera e.V. und die Stadt Gera. Die Moderation übernahm die Bürogemeinschaft Stadtstrategen aus Weimar. Die Räume stellten die Sparkasse Gera-Greiz und die Stadt Gera zur Verfügung.