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23. Sep. 2024

Gera zu Besuch in Arnheim: 80 Jahre Operation Market Garden

Jedes Jahr wird in Geras Partnerstadt Arnheim um den 20. September der Operation Market Garden gedacht.

. © Stadt Gera

Dieses Jahr in besonderem Maße, denn genau 80 Jahre ist es her, dass im September 1944 die Invasion der Alliierten Streitkräfte rund um Arnheim in einem Desaster zu Ende ging. Die Idee bestand darin, in einer bis dahin nie dagewesenen Luftlandeaktion 35.000 Fallschirmjäger hinter den deutschen Linien abzusetzen, die die drei großen Brücken über den Rhein, darunter auch die Brücke von Arnheim, besetzen und verteidigen sollten. Damit wäre der schnelle Vormarsch der eigenen Truppen ermöglicht und der Rückzug der Wehrmacht abgeschnitten worden. Schnell wären die alliierten Kräfte ins Ruhrgebiet vorgedrungen und hätten das Ende des Krieges beschleunigt. Doch die Operation schlug fehl, nachdem britische Soldaten tagelang verzweifelt versucht hatten, die Brücke von Arnheim zu verteidigen. Tausende Tote auf Seiten der alliierten Streitkräfte und der Zivilbevölkerung sowie ein zerstörtes Arnheim waren das Ergebnis der Operation. Man hatte die noch vorhandene Stärke der Wehrmacht völlig unterschätzt. 

Geras Oberbürgermeister Kurt Dannenberg sowie Christina Martens, verantwortlich für Geras Städtepartnerschaften, waren in diesem Jahr offizielle Gäste in Arnheim und weilten auf Einladung des Arnheimer Bürgermeisters Ahmed Marcouch in der Partnerstadt.  Kurt Dannenberg legte dabei zusammen mit zwei Geraer Schülern der Integrierten Gesamtschule einen Kranz unserer Stadt am Ort des Gedenkens, dem Airborn Plein, in unmittelbarer Nähe zur Brücke ab. 

Während der Feierlichkeiten ergab sich die Möglichkeit zum Gespräch mit Arnheims Bürgermeister Ahmed Marcouch, der bisher noch nie in Gera weilte. In diesem Zusammenhang wird Kurt Dannenberg in Kürze ein offizielles Einladungsschreiben in Richtung Arnheim senden. Arnheim als Stadt mit moderner Industrie, einer Universität und einem nach dem Krieg neu erstandenen historischen Stadtzentrum bietet Gera Möglichkeiten, über den eigenen Tellerrand zu schauen. Im Zentrum wurde historische Bausubstanz gekonnt mit modernen, funktionalen Gebäuden verbunden. Auch Geras Partnerstadt verzeichnete in den letzten Jahren Veränderungen durch die Aufnahme zahlreicher syrischer und ukrainischer Flüchtlinge. Und dies - anders als in Gera - bei sehr knappem Wohnraum, insofern blieben Spannungen nicht aus. Auch dies könnte ein Thema zwischen beiden Stadtoberhäuptern bei einem Gegenbesuch darstellen. OB Kurt Dannenberg plant, seiner Einladung konkrete Themenschwerpunkte beizufügen, die beiden Städten ermöglichen, voneinander zu lernen. 

Bei allen Gesprächen während des Besuches wurde deutlich, wie sehr die Teilnahme deutscher Vertreter an den Feierlichkeiten geschätzt wird. „Gemeinsam gedenken wir nicht nur der Vergangenheit in Respekt und Dankbarkeit für das Leben, das für die Freiheit hingegeben wurde, sondern unternehmen auch einen entschlossenen Schritt in Richtung Zukunft, indem wir die Lehren aus vergangenen Konflikten in nachhaltige Zusammenarbeit und gegenseitige Hilfe umsetzen“, so Ahmed Marcouch in seiner Grußadresse an die Gäste aus Gera.